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Serie: Fallen Angels, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Die Mächte des Lichts und der Dunkelheit haben beschlossen, die Entscheidung herbeizuführen, wer die Menschheit leiten soll. Sieben Seelen sollen die Entscheidung treffen und die Seite, die zuerst vier Seelen für sich gewinnen kann, soll fortan die Geschicke der Menschheit bestimmen. Es gibt klare Regeln und jede Seite darf die Seelen nicht direkt beeinflussen. Jim Heron, beileibe kein Unschuldslamm, kam als Engel zur Erde zurück, um im Sinne des Lichts zu handeln. Tatsächlich gelang es ihm, die erste Seele zu überzeugen. Doch der kommende Auftrag ist schwierig: Isaac Rothen ist ein Söldner einer Spezialeinheit und hat viele Menschen im Auftrag der Regierung ermordet. Zur Finsternis ist es für ihn nur ein kleiner Schritt und Jim Herons einzige Hoffnung ist die Rechtsanwältin Grier Childe, die sich für den straffällig gewordenen Isaac einsetzt und an das Gute in ihm glaubt. Doch da ist noch Devina, Jim Herons dämonische Gegenspielerin, die nicht immer fair spielt.
Eines vorweg: J. R. Ward kann ohne Zweifel fesselnd schreibt. Langweile kommt bei ihren Büchern nicht auf; allerdings erkennt man nach der Lektüre mehrerer Romane die offensichtliche Struktur ihrer Romane und das bezieht sich nicht auf den Ablauf der Geschichte, der ist sowieso klar, sondern auf den ganzen Spannungsbogen und darauf, wann die Höhepunkte (bei diesen Büchern in das doppeldeutig) kommen. Krise nach 34% Handlung, Sex nach 54%, küssende Wiedervereinigung bei 97,6%. Sorry, aber so kann man Bücher nicht schreiben. Man kann den Leser mehr fordern. Ehrlich, das verträgt er. Aber gut, zurück zur Handlung. Mir gefällt die Rahmenhandlung der Reihe eigentlich recht gut, vor allem die ironische Weise, in der das Ganze erzählt wird. Man hat zeitweise das Gefühl, es gehe um ein Baseballspiel mit sieben Innings. Dann jedoch kann die Handlung ganz schnell umschalten und vor allem Devinas Grausamkeiten überraschen dann den Leser. Dies sind eindeutig Stärken des Buchs. Aber das reicht nicht. Konnte ich beim letzten Black-Dagger-Roman noch Weiterentwicklung der Autorin bestätigen, so muss ich nun meine eigene Aussage wieder in Frage stellen, denn dieses Buch kommt nicht an die vorangegangenen Romane der Autorin heran. Trotzdem wird dieses Buch der Leserschaft der Black-Dagger-Reihe gefallen.