Excalibur Regie: John Boorman Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Kaum ein anderer Film bringt die Arthus Sage so vollständig in Kino wie John Boormans Film Excalibur. Die Geschichte beginnt mit Uther Pendragon und Arthus Zeugung durch Merlins Täuschung (Igrayne, die Frau von Lord Cornwall glaubt anstatt Uther ihren Gatten vor sich zu sehen und gibt sich ihm bereitwillig hin) und endet damit, dass Arthus schwer verletzt in den Armen Lancelots stirbt.
Opulente und oft sehr düstere Bilder dominieren diese Geschichte. In dem Film wird Excalibur das Symbol für Aufstieg und Fall des Königs: Arthur erhält es und steigt als König auf. Als er den Verrat von Lancelot und Guinevere bemerkt, rammt er das Schwert zwischen die beiden umschlungenen Liebenden und verstößt beide. Das Schwert fasst niemand an - auch Arthus nicht. Mit der Macht des Schwertes vergeht Arthus Macht und ein Bürgerkrieg bricht aus. Die Gralsuche ist in dem Film eine grausame Episode, in der sich Mordred (der illegitime Sohn, den Arthus zusammen mit Morgana, seine Halbschwester zeugte) einen Spass daraus macht, einen von Arthus Rittern nach dem anderen zu erschlagen. Am Ende greift Arthus noch einmal zum Schwert Excalibur, als er in die letzte Schlacht gegen Mordred zieht. Mit dem aus dem Exil zurück gekehrten Lancelot zieht er in den Kampf und läßt noch einmal seine Größe erstrahlen.
Excalibur ist ein großartiger, gewaltiger Film, der einen nicht unberührt läßt. Ohne Übertreibung kann man sagen, dass dies nicht nur die orginalgetreuste, sondern auch die beste Umsetzung der Geschichte war. Die Geschichte wird mit einer großen Sorgfalt erzählt und auch den Nebencharaktären wird Achtung gezollt. Es bleibt Raum für Morgana, Lancelot und Mordred, aber auch für Gawain, Kay und Parzival.
Unvergesslich ist die Szene, in der Arthus und seine Ritter im fackelbeschinenen Nebel wegreiten und dazu Karl Offs "O Fortuna" aus seinem Werk "Carmina Burana" dröhnt.
Excalibur ist ein Meisterwerk und wer die Arthus Sage in vollem Umfang sehen möchte, der sollte sich diesen Film ansehen.
10 von 10 Punkten.