Reihe: Die Tochter der Tryll, Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Valentina |
Entzweit - in Wesen und Gefühl
Wendy Everly lebt ein Leben als Außenseiterin, bis Finn sie in die Welt der Tryll entführt. Endlich versteht Wendy, wer sie wirklich ist. Doch das magische Reich der Tryll ist tief entzweit. Nur Wendy ist mächtig genug, das Volk zu einen – wenn sie bereit ist, alles zu opfern ...
Wendy Everly hat sich kaum daran gewöhnt, eine Tryll zu sein, als die verfeindeten Vittra sie entführen – und vor König Oren bringen, Wendys leiblichen Vater. Oren will sie zwingen, ihr Schicksal mit den Vittra zu vereinen, die um ihre Existenz kämpfen. Doch in letzter Minute befreit Finn Wendy. Allerdings ist Wendys Liebe zu Finn zum Scheitern verurteilt, denn die Prinzessin darf keinen Niedriggeborenen heiraten. Zudem bemüht sich der charmante Vittra Loki um Wendys Zuneigung. Unterdessen wird Königin Elora immer schwächer und Wendy muss sich entscheiden: zwischen Pflicht und Liebe, Krieg und Frieden …
(Quelle: cbt - Verlag)
Meine Meinung
Wendy hat es nicht leicht, kaum ist sie ihrem Leben als Tryll entkommen, wird sie von den Vittra entführt. Der König, Oren, behauptet zu all dem auch noch, dass er ihr Vater ist. Kann das denn wahr sein? Zum Glück kommen Finn und ihre Freunde sie zu retten. Zurück bei den Tryll hat sie keine andere Wahl als sich deren Leben anzunehmen. Gerade als sie sich eingewöhnt, taucht der Vittra Loki im Schloss auf. Er bringt Wendy völlig durcheinander, denn bei jeder Gelegenheit flirtet er mit ihr. Doch Wendys Schicksal führt sie weder in Lokis, noch in Finns Arme, denn für die Zukunft ihres Königreiches muss sie die Frau von Tove werden.
Wendys Leben ist um einiges komplizierter geworden. Erst erfährt sie, dass sie eine Prinzessin ist und irgendwann über alle Tryll herrschen soll, dann kommt heraus, dass sie ebenfalls die Prinzessin der Vittra ist. Die beiden Königreiche hassen einander und sind seit Jahren im Krieg, was Wendy irgendwie zwischen die Stühle stellt.
Ein weiteres Problem ist ihre Liebe zu dem Tracker Finn, die einfach keine Zukunft haben kann.
Ihre Versuche dem Schicksal zu entkommen scheitern, weshalb sie irgendwann keine andere Wahl hat, als sie eigene Rolle zu akzeptieren und in ihre Pflichten hineinzuwachsen.
Ihre Gefühle machen sie wahnsinnig. Zu gerne würde sie sich ihrer Liebe zu Finn hingeben, doch er stößt sie immer wieder von sich. Sieht er sie jedoch mit Loki flirten, kann er sich kaum noch halten und fährt aus der Haut. Einerseits scheint er sie von sich fernzuhalten, will aber auch nicht, dass jemand anderes ihr Herz erobert.
Wendy ist gefangen zwischen ihrem Gefühlschaos und ihren Pflichten. Da es ihrer Mutter nicht so gut geht, liegt immer mehr Verantwortung bei ihr. Sie muss Entscheidungen treffen, die gut für das ganze Königreich nützlich sind. Wendy hat keine andere Wahl als so schnell wie möglich erwachsen zu werden.
In Wendys Leben vereinen sich so einige männliche Wesen. Da ist Finn, den man bereits im ersten Band kennen lernen konnte. Er liebt Wendy, doch er ist nicht bereit um sie zu kämpfen, denn die Regeln der Gesellschaft beherrschen ihn. Gibt er seinen Gefühlen doch nach, ist er hinterher von seinen Schuldgefühlen gefangen. Es schient, als könne er sich nicht entscheiden was ihm wichtiger ist; Wendy oder seine Pflicht.
Loki ist da ganz anders. Mit seinen lockeren Sprüchen, die meist voller Schlagfertigkeit und Humor sind, bringt er Stimmung ins Geschehen. Loki zeigt ganz offen, dass er großes Interesse an Wendy hat. Bei jeder Gelegenheit flirtet er wie wild mit ihr. Loki will Wendy unbedingt näher kommen, die Eifersucht Finns dabei zu sehen, erheitert ihn umso mehr.
Tove kann mit ihnen eigentlich nicht wirklich mit den beiden verglichen werden. Er hat keinerlei erotische Gefühle für Wendy, ist aber doch ihr Verlobter. Zwischen ihm und Wendy scheint nur eine Freundschaft vorhanden zu sein. Er weiß, dass Wendy eine gute Königin werden kann und dabei will er sie unterstützen.
Zwischen all der Handlung lässt Amanda Hocking zusätzliche Informationen einfließen. So erfährt man mehr über die Vergangenheit und die Beziehung zwischen Tryll und Vittra. Auch Eloras Vergangenheit wird besser beleuchtet, ebenso wie ihre Beziehung zu Oren. Doch auch zu anderen Charakteren werden Hintergrundinformationen geliefert. Der Leser erfährt, weshalb Wendy so wichtig ist oder was ihre Bestimmung sein soll.
Auch beim zweiten Band der Trilogie ist Amanda Hockings Schreibstil gleich geblieben. Die Geschichte ist angenehm und flüssig lesbar. Die gewählte Perspektive bietet eine gewisse Bindung zu Wendy und macht die Handlung verständlicher, vor allem aber wird das Versetzen in ihre Gefühlslage ermöglicht.
Fazit
Das lückenlose Anschließen des zweiten Bandes an das vorangegangene Ende, ist perfekt gelungen. Die fantastische Fortsetzung überrascht mit vielen Wendungen und sympathischen Charakteren. Wendys Schicksal ist noch lange nicht entschieden, doch der Weg ist schon mal ausgelegt. Wer das erste Buch mochte, wird auch dieses als wahren Lesegenuss empfinden.