Reihe: Einsamer Wolf, Band 4 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Du, ja Du, der Leser, bist die Hauptperson des Buches. Du bist der letzte Kai Lord. Du bist in der Lage mit Deiner Erfahrung, für den König Aufträge zu erledigen, an denen die Ritter und andere Beauftragte scheitern. So ist es auch diesmal. In 350 Schritten, die von der Länge her schon einer Erzählung näher stehen, muss Dir der neue Auftrag gelingen. Um Dich zu erinnern, was bislang geschah, steht Dir ein entsprechender Abschnitt zur Verfügung. Doch schon kurz darauf steckst Du im neuen Auftrag: Im Süden Deines Heimatlandes Sommerlund liegt die wohlhabende Provinz Ruanon. Diese Provinz ist bekannt für seine Bergbauaktivitäten und die regelmäßigen Lieferungen von Erzen und vor allem Gold. Die Lieferungen bleiben jedoch aus und die Beauftragten des Königs Ulnar, die nach dem Rechten sehen sollen, kehren nicht zurück. Dein Herrscher befürchtet das Schlimmste und schickt Dich sowie eine Gruppe Ranger los. Unterwegs triffst Du einen Zauberer, der Dir mit einer Pergamentrolle einen seltsamen Vers überreicht. Und schon bist du mitten im Abenteuer.
Und wenn du dieses Abenteuer überstehst, dann kannst Du gleich noch ein zweites Abenteuer in Angriff nehmen, dass mit nur 150 Schritten recht schnell beendet werden kann. Doch Du bist nicht mehr der Kai Lord, sondern Du bist Hauptmann Remir D'Val. Genau der Mann, den Du als Kai Lord suchen solltest.
Die beiden Abenteuer passen gut zueinander, und so kann man gleich doppelten Spielspaß zum Preis von einem sein Eigen nennen. Wer als Einsteiger mit Band vier beginnt, macht keinen Fehler, das Buch ist problemlos spielbar. Wer natürlich die ersten drei Bände gespielt hat, ist in den Eigenschaften als Held bereits nach oben gerutscht und kann sich so noch einen Tick besser durchsetzen. Bevor sich jedoch jemand daranmacht loszuspielen, wäre es nicht verkehrt, den Spielerbogen zu kopieren und diesen zu benutzen. Dann bleibt das Buch länger jungfräulich.
Beide Abenteuer wurden in sehr guter Buchqualität angeboten und der Preis ist sicher nicht zu teuer für das Buch. Andere Bücher größerer Verlage kosten durchaus zwei, drei Euro mehr, bieten aber keine Farbkarte oder ähnliche Zusatzboni. Die Abenteuer sind gut geschrieben, an der Übersetzung habe ich nichts zu meckern gefunden, die einzelnen Abschnitte sind in sich stimmig. Ein gelungenes Abenteuer-Spiel-Buch aus dem jungen Mantikore Verlag.