| Der Lensmen-Zyklus Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Zum Inhalt des Zyklusses:
Vor zwei Milliarden Jahren durchdrangen sich die erste (unsere) und die zweite Galaxis und dadurch entstanden sehr viele Planeten.
Zwei zu diesem Zeitpunkt schon sehr alte Rassen, die Arisier und die Eddorier suchten in diesen Galaxien ihre neue Heimat.
Die Arisier setzten in der Ersten Galaxie Sporen aus, aus denen sich die Menschen und menschähnliche Wesen entwickelten. Ihr Ziel war eine Galaktische Zivilisation. Die Eddorier hatten ein unbändiges Machtstreben, sie wollten nicht nur ein Imperium schaffen und unter ihre Knute zwingen, sondern über das gesamte Multiversum herrschen. Zwischen Arisiern und Eddoriern herrschte seither immer Krieg. Dies wirkte sich insbesondere auf die Planeten aus, die unter dem besonderen Schutz der Arisier standen, zum Beispiel die Erde.
Nach dem dritten Weltkrieg herrschte auf der Erde und in den bekannten Sonnensystemen ein völliges Durcheinander. Die Kriminalität stieg in ungeahnte Höhen. Besonders nach dem Entdecken des "freien Fluges", einem Raumschiffantrieb, der gewaltige Entfernungen in kürzester Zeit bewältigen konnte, war die Verfolgung von Verbrechen eine kaum zu bewältigende Arbeit. In diesem Zusammenhang wurde die Galaktische Patouille gegründet. Allerdings war das damalige Erkennungszeichen schon sehr bald millionenfach kopiert und in falsche Hände geraten. Auf der Suche nach einem fälschungssicherem Zeichen, das die Angehörigen das Patrouille auszeichnet, stieß man auf Arisia und bekam von den dortigen Wesen die Lens, einen Kristall, der offensichtlich ein gewisses Eigenleben entwickelte. Mithilfe dieser Lens wurden die geistigen Fähigkeiten des jeweiligen Trägers verstärkt.
Eddore hingegen versuchte mit einer galaxisweiten Organisation namens Boskone, die Patrouille zu zerstören und die Macht an sich zu reissen.
Über den Lensmen-Zyklus:
Wenn man mit dem ersten Band des Zyklus beginnt, schleicht sich schon recht bald ein recht komisches Gefühl in die Magengegend. Zu beachten ist hier, daß dieser Zyklus Ende der Zwanziger Jahre entstanden ist und entsprechend auch die Moral und die Meinung des Schriftstellers sich von unserer Zeit im wesentlichen unterscheidet.
Frauen haben nicht sehr viel zu sagen, sind hauptsächlich als Familienmitglied und Krankenschwester tätig, Männer sind das aktive Geschlecht und haben sämtliche Führungsposten inne. Das Leben selber zählt nicht sehr viel - bei Kämpfen und Raumschlachten werden Opfer als selbstverständlich hingenommen - auch wenn sie aus den eigenen Reihen stammen.
Raumschiffe und Stationen werden ohne Probleme und ohne Rücksicht auf finanzielle Anstrengungen aus dem Boden gestampft, Ausserirdische gelten erst einmal als "Monster" oder "Ungeheuer" und Aktionen der Patrouille gegen den Feind, so gewaltig sie auch sind, klappen meist ohne größere Schwierigkeiten und Anstrengungen.
Insofern ist es recht interessant, wie der Mensch Ende der Zwanziger Jahre gedacht und gelebt hat - aber für uns Menschen im 21. Jahrhundert ist es schon nicht einfach, bei manchen Absätzen nicht lauthals aufzulachen, da sie unfreiwillig komisch wirken oder den Kopf zu schütteln, wenn wieder ein Akt vollzogen wurde, der für uns unvorstellbar wäre.
Parallelen im Inhalt:
Gewisse technische Erfindungen im Zyklus findet man natürlich in allen möglichen SF-Romanen nach den Lensmen-Romanen wieder - etwa in Perry Rhodan.
Am interessantesten finde ich die Parallele zu Babylon 5 - auch hier treffen sich zwei äußerst unterschiedliche, sehr alte Rassen und benutzen die jüngeren Völker, um ihre Motive durchzusetzen.
Lensmen Zyklus | ||
1. Die Planetenbasis | Triplanetary | 1948 |
2. Die ersten Lensmen | First Lensmen | 1950 |
3. Galaktische Patrouille | Galactic Patrol | 1950 |
4. Die grauen Herrscher | The Grey Lensmen | 1951 |
5. Das zweite Imperium | Second Stage Lensmen | 1953 |
6. Das Erbe der Lens | Children of the Lens | 1954 |
7. Wächter des Mahlstroms | Master of the Vortex | 1960 |
Bibliographie der Leihbücher von E. E. Smith auf www.sf-leihbuch.de!