| Reihe: Dunkelheit-Trilogie, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Selten überzeugt mich ein Roman auf Anhieb. Tim Marcus Dethlefsen hat mit den ersten Seiten auch einen Anlauf benötigt, doch dann hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Mir gefallen sein Stil und seine mit der Zeit immer spannender werdende Geschichte.
Dies ist die Geschichte des Söldners Sardan, der sich mit den üblichen Verdächtigen - also Menschen, Orks und Ogern - herumschlagen muss. Mit einer kleinen Schöpfungsgeschichte, die mich nicht ganz überzeugte, und einem Prolog, in dem Sardan über sich selbst erzählt, lernt der Leser eine neue Welt kennen - vor allem aber den Helden der Erzählung. Selbiger macht immer wieder von sich reden, wenn kurze Texte aus seiner Sicht in die laufende Erzählung eingeflochten werden. Überraschend sind die Begegnungen von Sardan mit der Elfe Alinjia, wie sie sich gerade nennt und dem Elfen Fitz. Während Sardan und Fitz sehr schnell in den Vorstellungen der Leser an Gestalt gewinnen, bleibt die Elfin blass und gesichtslos. Das liegt vor allem daran, dass der Autor immer nur von "Der Elfin" spricht, während er selbst die Orks und Oger und andere mehr beim Namen nennt.
Sardan selbst gerät durch Zufall in eine Begebenheit, die sein restliches Leben ändern wird. In einer Gaststätte trifft er zuerst auf seltsame Leute, die alle in Kapuzengewändern umhergehen, später einen nur kurz Überlebenden, der ihn um Hilfe bittet. Er kann seine Hilfe nicht verweigern, und auf der Spur der Entführer erkennt er, dass er Orks folgt. Bei der ersten Auseinandersetzung trifft er auf die Elfin und steht sofort in ihrer Schuld, weil sie ihm geholfen hat. Bei der Beschreibung der Orks verfällt Tim Dethlefsen in eine recht einfache Sprache und größere Schimpftiraden. Damit lässt er bei den Orks ein ganz anderes Lesegefühl aufkommen als bei den Menschen. Seine Figuren leben. Ob es der Schamane ist, der seinen Orkhäuptling manipuliert, oder Fitz, den Elfen mit dem seltsamen Charakter, oder Sardan selbst - sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind mit einem eigenständigen Charakter ausgestattet.