Titel: Drachenjagd |
Die neue Manwhaserie aus dem Hause Tokyopop siedelt seine Geschichte über das junge Bauernädchen Anveena und dem blauen Drachen Kalec in Menschengestalt in der aus der Blizzards Computerspielreihe Warcraft wohlbekannten Welt. In einem sehr ausführlichen Vorwort werden auch Leser, die nicht die Spielereihe kennen, in die Vorgeschichte um den Aufstieg der Nachtelfen, der Zerstörung des Sonnenbrunnens im Nachtelfenreich und Prinz Arthas Übergang auf die dunkle Seite des Untotenreiches eingeführt. Der anschließende erste Band des Manwha beginnt dann auch gleich actionreich. Der blaue Drache Kalec wird von einem Zwerg, dessen Volk von einem abtrünnigen schwarzen Drachen komplett ausgelöscht wurde, aus Rache mit einem gezielten Schuß vom Himmel geholt und in einem Netz gefangen. Das menschliche Bauernmädchen Anvenna konnte den Sturz des Drachens verfolgen und befreit Kalec, der sich in eine menschliche Gestalt verwandelt hat, aus dem Netz und bringt den Verletzten, trotz seines Widerstandes, zu ihren Eltern, um ihn zu pflegen. Dabei wird sie von dem Zwergen mit seiner Bande verfolgt. Aber nicht nur er ist hinter Anveena her: Prinz Arthas, der Herr der Untoten, vermutet bei Anvennas Heim die Stelle des neuen Sonnenbrunnens, der ihm zu größerer Macht verhelfen soll.
Richard A. Knaak, der schon einige Romane in der "Dragonlance"-Serie und auch für die bei Dino in Deutsch erschienenen "Warcraft"-Romane geschrieben hat, hat hier eine spannende Geschichte geschrieben, die zwar im Entferntesten ein wenig an dem bekannten "Herr der Ringe - Die Gefährten" erinnert , aber doch recht packend erzählt ist. Unterstützt wird die Geschichte durch die sehr detailreichen Zeichnungen des Koreaners Jae-Hwan Kim, der laut seiner Biografie selbst begeisterter Warcraft-Spieler ist und dadurch vieles charakteristisches aus dem Spiel in seinem Comic einfließen lässt. Die Charaktere sind sehr individuell und sympathisch gestaltet , der asiatische Zeichenstil verwischt sich dabei mit einigen westlichen Elementen. Gerade bei den Drachen zeigt sich ein überraschender Detailreichtum, aber auch die Hintergründe der einzelnen Panels sind manchmal eine Augenweide.
Gerade auch Nicht-Warcraft-Fans und Fantasyliebhaber sollten einmal einen Blick in dieses sehr westliche Manwha werfen und in die Welt von Warcraft eintauchen.
Ich persönlich bin jetzt kein großer World of Warcraft-Anhänger, aber gefallen hat es mir trotzdem !
Fazit: 9 von 10 Punkten