|
Serie / Zyklus: Pern, Band 3 - Harfner Trilogie, Band 1
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Mit dem dritten Pern-Roman führt Anne McCaffrey zum ersten Mal eines der bestimmenden Elemente des Zyklus ein: das Beschreiben bekannter Ereignisse aus der Sicht einer anderen Person.
In diesem Fall ist es Menolly, die jüngste Tochter des Seebarons Yanis. Das Leben in der kleinen Siedlung am Meer ist ungleich härter als das in den Burgen und Weyrs. Tägliche Arbeit dominiert das Leben und es wird von jedem erwartet, dass er sich in seine Rolle fügt. Nun ist aber Menolly sehr musikalisch begabt und schreibt Lieder, die die Menschen zutiefst beeindrucken. Man muss aber wissen, dass Harfner immer nur Männer sind, und selbst der Harfner, der Menollys Talent erkannte, kann ihren Vater nicht dazu bringen, Menolly die Ausbildung zukommen zu lassen. Dabei hat Meisterharfner Robinton selbst nach dem Talent schicken lassen, von dem er einige Lieder erhalten hatte, ohne zu wissen, dass diese von einem Mädchen geschrieben wurde.
Der alte Harfner stirbt und als der neue Harfner kommt, verbieten die Eltern Menolly, Musik zu machen, damit Sebell, der Harfner, nicht erkennt, dass sie es war. So sucht Sebell vergeblich und ahnt nicht, dass es die traurige Menolly ist, die er sucht. Menolly beschließt bald darauf davonzulaufen und findet in den Klippen, weit entfernt von ihrem Zuhause, Schutz. Dort erlebt sie eine Überraschung: Drachenechsen, sehr scheue Wesen, deren Existenz man sich bisher nie sicher war, haben in der Höhle Eier gelegt und es gelingt Menolly neun der drachenähnlichen Wesen zu ihren Freunden zu machen.
Die Geschichte enthüllt mehr über Pern. Anne McCaffrey zeichnet eine wunderbar detailreiche Welt. Man kann sich sehr gut in die Welt und die Probleme der Protagonisten hineinfühlen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Anne McCaffrey die Geschichte erweitert, neue Personen und Umstände einführt. So kommen zum ersten Mal die Drachenechsen vor, die sozusagen die kleinen Brüder der Drachen sind und etwa die Intelligenz eines Hundes haben. Die Drachen selbst sind ja hochintelligent und können sich mit den Menschen per Telepathie unterhalten. Auffällig ist, dass die Drachenechsen über die selben Fähigkeiten wie die großen Drachen verfügen. Sie können teleportieren und die Gedanken der Menschen auffassen. Deswegen war es auch so schwierig, Drachenechsen überhaupt zu Gesicht zu bekommen.
Die Geschichte selbst ist spannend erzählt. Der Leser leidet und freut sich mit Menolly und man ist am Ende erleichtert, dass alles ein gutes Ende nimmt. Eine leichte Kriitik will ich dennoch anbringen. Menolly ist einfach zu begabt. Es ist unglaubwürdig, dass dieses Kind musikalisch so viel weiß, dass sie sofort den Harfnern in der Harfnerhalle ebenbürtig ist. Aber gut, vielleicht ist sie wirklich so ein Wahnsinnstalent.
Schön, dass der Heyne Verlage die Bücher nun in der EBook Version den Lesern erneut zur Verfügung stellt.
7 von 10 Punkten.
Pern-Zyklus - Hauptmenü
Drachen-Themenseite
Buch- und Film-Rezensionen, Kurzgeschichten und Grafiken