Titel: Die Zwerge der Meere Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Meer und seine Reichtümer unter Wasser bestimmen das Leben der Zwerge. Varnum ist ein junger Schürftaucher, auf der Suche nach Reichtum und dem Herzen der jungen Zwergin Besana. Er ahnt nicht, dass die Handelswege der Meere vom Kriegszug der Sendar bedroht sind. Doch als die Zwerge einem havarierten Schiff des menschlichen Reiches Telan beistehen, werden sie in einen unbarmherzigen Konflikt hinein gezogen.
Mit pragmatischem Humor und dem Einfallsreichtum des Zwergenvolkes stellen sich Varnum und die anderen der Bedrohung. Gemeinsam bestehen sie manches Abenteuer auf und unter dem Wasser.
Varnum ist ein Zwerg aus dem Klan der Eldont'runod. Ein Auge auf Besana aus der Heilerstube werfend, arbeitet er auf einem Schiff als Taucher. Die Tauchplattform schwimmt, nur von einem Treibanker gehalten, im Südmeer. Die Taucher suchen auf dem Meeresgrund nach Erzen, Gold oder Kristallen, wobei sie durchaus wählerisch sind. Sie bauen nur das ab, was sich lohnt.
Kapitän Herios-Lar reist mit dem 150 Jahre alten Schiff, der Beovanaal, über die Meere. Pernat ist einer seiner Begleiter. Dumm nur, dass das Schiff mit seinem Schaufelrad dem Weibchen eines Tentakelwals ähnelt. Daher schwimmt ein Tentakelwal unter der Beovanaal. Was zu Ärger führen kann.
Wer dem oben zitierten Klappentext des Arcanum Fantasy Verlages folgt, wird ein interessantes Abenteuer erleben. Das Leben von Zwergen bei ihrer Schatzsuche auf und unter dem Wasser folgt den gleichen Mustern wie bei den Kumpeln an Land. Aber natürlich ändern sich einige Gepflogenheiten. Auch das soziale Verhalten ist etwas anders.
Die Zwerge leben in der Regel für sich und halten sich aus allen Konflikten raus. Trotzdem stehen sie den Menschen aus Telan bei, als das Reich der Sendar sich kriegerisch zeigt. Menschen und vor allem Zwerge werden in dem Buch ausführlich vorgestellt. Ein Schwerpunkt liegt bei dieser Erzählung auf den alltäglichen Problemen im Zwergenalltag. Ganz langsam wird die Welt - mit ihren Schaufelraddampfern, Propellerschiffen und Ähnlichem mehr - vorgestellt, der Entwicklungsstand der Technik und auch deren Fortschritt, wie auch die Entwicklungsgeschichte der Zwerge. Bei all den Geschichten und Handlungssträngen dauert es jedoch gut einhundert Seiten, bis endlich etwas passiert. Und wenn es nur ein Schiff der Menschen ist, das gerade versenkt wurde.
Die Zwerge der Meere kann man als Fantasyroman guten Gewissens weiterempfehlen. Der Roman ist vom Herrn der Pferdelords, Michael H. Schenk, stimmungsvoll umgesetzt. Wer Zwerge mag, wird sich wundern, warum die Erdmännchen nun ganz zwergenuntypisch zu Wassermännern umfunktioniert wurden. Die Idee dahinter ist gelungen und es macht Spaß, den Abenteuern zu folgen. Michael H. Schenk schreibt sehr angenhem. Der Roman ließ sich schnell und flüssig lesen, seine Hintergründe faszinieren und fesseln.