Serie / Zyklus: 4. Roman des Darkover-Zyklus Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Bard di Asturien ist ein "Nedestro", ein unehelicher und nicht anerkannter Sohn eines Edelmannes. Er ist jedoch ein großer Krieger, und so wird er bereits mit 16 Fahnenträger des Königs und Thronerbe. Die Tochter des Königs wird mit ihm verlobt, doch sie lehnt ihn ab, weil er ein brutaler Mann ist. Bard will sie mit Gewalt nehmen, doch das erzürnt den König und er schickt ihn in die Verbannung. Bard di Asturien sinnt nach Rache und erobert sich nach und nach im Exil ein großes Reich.
Als er als einflussreicher Kriegsherr zurückkehrt, hat sich viel verändert: Der alte König ist tot, der Thronfolger, noch ein Kind, ist geflohen. Es regiert ein fremder König. Bard macht sich daran, den Thron, der ihm schon einmal versprochen war, zu erobern. Doch dazu braucht er Hilfe. Mit einer verbotenen Laran-Magie "ruft" Bard zusammen mit seinem Vater Bards Doppelgänger, denn jeder Mensch hat ein Gegenstück und in diesem Fall ist dies Paul Harrell, ein Terraner, der obendrein im Gefängnis saß.
Es zeigt sich schnell, dass Paul wahrlich aus demselben Holz wie Bard geschnitzt ist. Paul ist nur schwer für Bards Ziele zu gewinnen. Und noch einer steht Bard im Wege: Varzil, der Bewahrer von Neskaya, der erreichen will, dass Laran als Waffe in Kriegen geächtet wird und das Zeitalter der hundert Königreiche und Kriege ein Ende findet. Letztendlich führen beide Darkover in eine neue Epoche.
Das Buch enthält viel und ist für das Verständnis von Darkover wichtig. Man erfährt, warum die Comyn herrschen und wie es zu dem berühmten Vertrag kam, dass Magie in Kriegen nicht eingesetzt werden darf: Die Helden reisen durch Wüsten, die lebensfeindlicher nicht sein könnten und jeden Menschen innerhalb kurzer Zeit umbringen. Knochenwasser ist dafür verantwortlich und eine andere Geißel dieser Zeit ist Haftfeuer. Beides Waffen, nur geschaffen, um gnadenlos zu vernichten. Die Beschreibungen der Autorin sind Angst einflößend.
Die Geschichte, die eine mittelalterliche Welt wiederspiegelt und in der Frauen dementsprechend behandelt werden, wird spannend und kurzweilig in Szene gesetzt. Die Sache mit dem Doppelgänger wirkt wie ein Bruch in der Geschichte, da Paul ja ein Terraner ist und damit das Ganze in die SF abdriftet. Allerdings spielt das Ganze keine so große Rolle, da die Terraner ja auch später in diesem Zyklus eine große Rolle spielen werden.
Der Roman besticht durch die Beschreibungen dieser Zeit, der Lebensumstände der Menschen und der Kriege, die sie geführt haben, und letztendlich auch durch das Bestreben der Menschen, dem Morden ein Ende zu machen. Ich gebe dem Roman 7 von 10 Punkten.
Darkover Zyklus - Aufstellung