|
Titel: Die Null Matrix Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dieter König - „Gefangen im Klontempel“
Karl-Heinz Mitschke - „Und wenn sie nicht gestorben sind“
Felix Mohring - „Der Kampf gegen die Maschinen“
Wiktor Guzinski - „Das Future Tec Geheimnis“
Silvia Pfeffer - „Zeitlos“
Nina Horvath - „Hinter der Fassade“
Dieter König - „Die Null Matrix“
Felix Mohring - „Kann ich Ihnen helfen?“
Karl-Heinz Mitzschke - „Das Kern-Syndrom“
Mike Gundlach - „Ausgetrickst“
Wiktor Guzinski - „Wieder nur ein dummer Zufall“
In dieser Anthologie utopischer Kurzgeschichten setzen sich Autoren kritisch mit künftigen Möglichkeiten und deren Gefahren auseinander. Ihre Absicht war jedoch keineswegs, den Zeigefinger zu heben, sondern einzig und allein, dem Leser ein Höchstmaß an Lesevergnügen zu bieten.
So finden wir von knallharter Action über spannende Future-Krimis bis hin zur beißenden Satire alle denkbaren Stilrichtungen in elf wundervoll erzählten Storys vereint. Da hilft ein elektronisch gesteuerter Saveguard einer alten Dame auf ganz eigentümliche Weise. Felix Mohring erzählt diese Geschichte mit viel Witz und zerrt damit den immer stärker werdenden Trend zur Automation schonungslos ins Licht. Da wird von Wiktor Guzinski auf unnachahmliche Weise das Aussterben der Saurier neu erklärt. Da wird von Mike Gundlach bösen Buben das Handwerk gelegt, obwohl sie über die heimtückischste Waffe der Menschheit verfügen. Und da wird von Karl-Heinz Mitzschke auf umwerfende Art und Weise erläutert, warum Zeitreisende die Hände von antiquierten Märchen lassen sollten. Nina Horvath und Silvia Pfeffer zeigen uns neue Wege in unsere Träume.
Mit diesem Text vom Bucheinband ist aus Sicht des Verlages alles gesagt. Herausgeber Dieter König bietet mit den beiden Erzählungen „Gefangen im Klontempel“ und „Die Null Matrix“ zwei Geschichten aus eigener Feder. Während es in der ersten Geschichte um illegale Klone geht, wird in der zweiten Geschichte wieder einmal die Menschheit von der Erde verschwinden. „Und wenn sie nicht gestorben sind“ von Karl-Heinz Mitzschke handelt von einem Studenten der Zeitreiseuni, der blödsinnigerweise Grimms Märchen in eine Zeitreisemaschine einspeist. Mitzschkes zweite Geschichte, „Das Kern-Syndrom“, handelt von kranken Androiden. Auch Felix Mohring liefert zwei Kurzgeschichten ab. „Der Kampf gegen die Maschinen“ handelt eben von diesem Kampf und „Kann ich Ihnen helfen?“ zeigt, dass Hilfsbereitschaft nicht immer von Erfolg gekrönt ist. „Das Future Tec Geheimnis“ von Wiktor Guzinski beginnt mit dem Epilog und führt die Geschichte als Tagebuch weiter. Sein „Wieder nur ein dummer Zufall“ hat ein anderes Thema, ist vom Geschichtenaufbau aber ähnlich und das Ende entspricht genau dem, was man während des Lesens erwartete. Weiter geht es mit der Geschichte von Silvia Pfeffer, die sich mit „Zeitlos“ in den Weltraum hinauswagt. Netter Gag am Rande, in einem Quadranten (kommt vom Wortstamm vier) einen fünften Teil einzufügen. Gleich danach kommt die zweite Autorin, Nina Horvath, zu Wort. Mike Gundlach trickst mit „Ausgetrickst“ die Bestrebungen von Möchtegernweltbeherrschern aus.
Was mir an dieser Sammlung nicht gefiel, waren Sätze, die sechseinhalb Zeilen einnahmen, oder Begriffe wie "ausgebraucht". Da macht das Lesen keinen Spaß. Auch an anderer Stelle werden immer wieder ungewöhnliche Wörter benutzt, die dem Lesespaß kontraproduktiv gegenüberstehen. Wie auch in Das Glaskuppelprinzip fehlen im Inhaltsverzeichnis die Seitenzahlen, was im Nachhinein zu einer elenden Blätterei führt, wenn man den Anfang einer Geschichte finden will. Hauptbestandteil der Geschichten sind Klone und Maschinen. Damit zieht sich ein roter Faden durch alle Geschichten - führt aber letztlich zu keinen Überraschungen. Geschichten aus der Zukunft, handwerklich gut gemacht, aber ein wenig zu voraussehbar.