Serie/Reihe: Level 4 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Andreas Schlüter ist ein Autor, der mir sehr gut gefällt und der mit seinen `Level 4’-Romanen bei den Jugendlichen viel Erfolg verbucht. Seine Bücher sind nicht nur spannend geschrieben, sie sind modern. Es kommt die Technik darin vor, die uns tagtäglich begleitet und schon gar nichts Neues mehr darstellt. Als meine Eltern 1969 ihr erstes Telefon erhielten, war das etwas ganz Besonderes, denn wir waren die ersten bei uns im Wohnblock. Und heute läuft jeder mit einem Handy rum. Das Gleiche gilt für die ersten Kassettenrecorder, die für teures Geld angeschafft wurden - und heute hat man ganz alltäglich ein Mp3-Abspielgerät. Dies ist die Welt, in der Andreas Schlüter seine jugendlichen Helden auftreten lässt: Die Welt vergeht im Regen. Und das mitten im Sommer, der durch Sonne glänzen sollte. Man wird zwar jetzt auch braun, doch das ist eher Rost oder die Bräune aus einem Sonnenstudio. Miriam hat die Nase voll, und so kommt ihr das Angebot gerade recht, mit dem ihre Freunde aufwarten. Ben, Jennifer, Frank, Thomas, Achmed und Kolja wollen einen Gratisurlaub am Strand unter sonnigen Palmen verbringen. Es soll nach Mecklenburg gehen. In den aufgelassenen Hallen von Zeppelin-Cargo entstand eine künstliche Urlaubswelt. Das neue Freizeitzentrum, das 24 Stunden täglich geöffnet hat, garantiert Sommer, Sonne und Strand pur. Das Klima wird künstlich hergestellt, und um die Ferienanlage zu testen, benötigt man Probegäste. Das kommt den `Level 4’-Spezialisten gerade recht. Doch der Urlaub gerät in Gefahr. Die unerlässliche Klimakontrolle fällt aus. Wettermanipulateure stecken hinter dieser Urlaubs-Vermiesungs-Attacke und machen unseren Helden das Leben schwer. Die Freunde kämpfen gegen entfesselte Naturgewalten, Sturmböen, Schneeschauer, Lawinen, Wirbelstürme. Alles, was es an Schlechtwetter zu geben scheint, wird hier schnell hintereinander abgespult. Als sich schließlich letztgenannter Wirbelsturm selbstständig machen will und die Außenwelt bedroht, handeln die Kinder. Genauso klar wird ihnen aber auch, dass hinter diesen Wetterattacken Menschen stecken, die ein Eingreifen der Kinder verhindern wollen.
Andreas Schlüters Roman greift die Probleme von Wetterkontrolle und Klimawandel auf, geht in der zweiten Hälfte des Romans ein wenig in die Zukunft und kontrolliert von der kleinen Station aus das Wetter europaweit. Dies ist ein wenig weit hergeholt für unsere jetzige Zeit, aber dafür ist der Roman auch ein Jugendroman mit viel Phantasie. Voll-krass-Achmed geht mir aber `voll auf die Eier, Alda’. Da wurde nun doch zuviel des Guten gebracht. Übrig bleibt ein spannungsgeladener Roman, der den Leser lange genug bei der `Stange’ hält. Jugendliche, mit denen ich sprach, fanden das Buch sehr gut, genau richtig. Bis auf ein paar kleinere Dinge, wenn überhaupt, hatten sie nichts daran zu mäkeln.