| Reihe/Serie: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Regan Edolin wurde von ihrem Vater, einem einflussreichen Adligen auf dem Planeten Plateau, verstoßen. Der Grund war recht simpel: Regan zeigt nach der Pubertät nicht die "Talente", die alle Frauen auf diesem Planeten aufweisen, wenn sie zur Adelsschicht gehören. Es begann damit, dass er sie auf einen anderen Planeten in ein Internat steckte. Seither gab es keinen Kontakt mehr zu ihm, lediglich einmal über einen Bediensteten, als Regan die Schule beendete. Das Geld, das ihr Vater zur Verfügung stellte, hätte für ein sorgenfreies Leben bis zum späten Tod gereicht. Regan Edolin ist jedoch ehrgeizig. Sie wird die erfolgreichste und cleverste Geschäftsfrau im ganzen Raumbezirk.
Da erreicht sie ein Brief ihres Vaters. Sie wird gebeten, zurück nach Hause zu kommen. Ihre Hoffnung, wieder in den Schoß der Familie zu finden, erlebt sie eine erneute Enttäuschung. Sie wird gegen ihren Willen mit einem Rebellenprinz verheiratet. Ihre angebliche Fähigkeit der Telepathie dient dazu, den Rebellenprinzen zu täuschen. Ein zweites Mal wird sie gedemütigt, denn sie kann aus freiem Willen den Planeten nicht mehr verlassen; ja, ihr Vater sorgt zudem noch dazu, das sie ihre florierende Firma verliert.
Doch es kommt alles ganz anders. Regan Edolin wieder zu demütigen war ein Fehler, und mit dem Rebellenprinzen Davin schließt sie sich zusammen und plant den Umbau des Systems.
Der vorliegende Roman ist eine wirklich hervorragende Erzählung. Zwar war schon in den ersten Seiten zu erahnen, dass die Hauptperson Regan Edolin wieder einmal hereingelegt wird, doch das Wie und Warum blieb offen. Auch die Wandlung von einer selbstbewussten Frau zu einer sklavischen Ehefrau, bis hin zu einer wiedererstarkten Frau war sehr plastisch beschrieben. Der zweite Protagonist, Prinz Davin, ist ebenso in allen Einzelheiten charakterisiert worden wie Regan.
Sharon Green ist wirklich eine erstaunliche neue Schriftstellerin. Sie versteht es durchaus, spannend, aber auch ein wenig rührend zu schreiben. Die wichtigsten Personen werden nicht wie etwas Fremdes oder jemand Fremdes dargestellt. Durch die überaus persönliche Beschreibung, bis in die kleinsten Einzelheiten hinein, werden sie lebendig. Die Gefühlswelt liegt offen vor den Leserinnen und Lesern, nimmt sie gefangen und beteiligt sie an der jeweiligen Situation. Es ist durchaus das Gefühl vorherrschend, dabei zu sein, nicht außen vor zu stehen.