Titel: Herr der Jahrhunderte Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Geschichte um König Artus findet immer wieder Autoren, die der Meinung sind, sie hätten eine neue Variante gefunden. Unzählige Geschichten ranken sich um den Mythenkönig aus Camelot und seine ihm treu ergebenen Ritter. Die Tugenden aufs Schild geschrieben, die Reinheit des Herzens bewahrt, sind sie auf der Suche nach dem Gral. Und dennoch stirbt Arthur, der Gral wurde nie gefunden, und Merlin, der sagenumwobene Zauberer, schläft seinen Jahrhundertschlaf. Er wird da sein, wenn ihn der König ruft, und doch ist er auf der Suche nach seinem König, der zur Jahrtausendwende wieder erscheinen soll.
Der König Artus findet sich diesmal in der Person des jungen Arthur Blessing wieder. Er lebt als Waise bei seiner Tante, bis eines Tages das scheinbar Unmögliche geschieht. Der Gral, das wundersame Gefäß, findet seinen Weg zu dem Jungen. Arthur weiß gar nicht, was ihm da zufällt.
Dann treten Saladin und seine Helfershelfer auf. Merlins alter Widersacher lässt durch seine Helfershelfer den Gral stehlen. Dabei wird Arthurs Tante erschossen. Während des Mordes war Arthur beim Nachbarn, der sich später als Merlin herausstellt. Wieder bei seiner Tante, fällt ihm der Gral aus der Hand und berührt sie. Daraufhin steht sie auf, als sei nichts gewesen. Bis auf die Blutflecken auf Teppich und Bluse.
Wenig später kommt noch eine dritte Person hinzu, der vom Dienst ausgeschiedene FBI-Agent Hal.
Ab sofort beginnt eine Jagd nach dem Gral und Artus, die von Chicago nach London geht.
Die Geschichte ist so lange interessant, wie es um die genannten Personen geht. Doch in der Mitte des Romans wird das Autorenpärchen, das bereits dreimal den Edgar-Allan-Poe-Preis erhielt, weitschweifig und dringt tief in eine imaginäre Vergangenheit vor. Hier sind nur Saladin und Merlin wichtig. Der Nachteil dabei ist, dieser Teil des Romans dient überhaupt nicht der Fortentwicklung der Handlung. Ohne der Geschichte einen allzu großen Schaden zuzufügen, könnte man diese Seiten aus dem Buch reißen.
An sich spannend und flüssig zu lesen, ist der Mittelteil überflüssiges Beiwerk. Zeilenschinderei.
Die Wertung ist jedoch durchaus positiv. Gut zu lesen und unterhaltsam.