Serie: Artus-Trilogie 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Willand, kurz Will genannt und der Sohn von Eldmar, wächst als einfacher Bauernsohn auf. Die Eltern haben schon lange seine Ankunft im Dorf verdrängt. Denn der Zauberer Gwydion fand das Findelkind zwischen einigen Menhiren und gab das schreiende Etwas bei der Bauernfamilie in Obhut. Schon lange sieht das Ehepaar Will als seinen eigenen Sohn an. Als Willand alt genug ist, kehrt Gwydion zurück, um ihn als Zauberer in die Lehre zu nehmen. Zuerst muss Will jedoch bei einem Adligen in die Lehre gehen, der verflucht ist und mit einem Eberkopf herumläuft. Will macht seine Fehler und Erfahrungen, wird durch die Macht verführt und muss doch seinen Weg finden. Gwydion alias Merlyn wacht seit Jahrhunderten über das Reich. Seit einiger Zeit erkennt er jedoch Anzeichen dafür, dass ein großer Krieg bevorsteht, der die Kräfte zwischen Gut und Dunkel herausfordert. Die Machtströme, die die Menhire des Landes und die Steinkreise miteinander verbinden, erwachten zu einem neuen Leben. Sie scheinen das Leben der Menschen, ob bewusst oder unbewusst, zu bestimmen. Gwydion und Willard müssen nun die mächtigen Kriegssteine ausfindig machen und vor dem Zugriff durch einen dunklen Hexenmeister schützen.
Warum man The Language of the Stones mit Der Pfad der Steine übersetzte, kann ich nicht nachvollziehen. Der Titel macht aber nur dann Sinn, wenn der Weg, der von Willard und Gwydion beschritten wird, als steinig angesehen wird und zu Steinen führt. Der 1955 in Shaffordshire geborene Autor hat mit diesem Roman nichts Neues geschaffen. Er greift den legendären Artus-Mythos auf und verändert ihn unwesentlich an einigen Stellen. Damit reiht er sich in eine lange Reihe von Nacherzählungen ein. Romane zu König Artus sind nicht selten. Aber selten genug fällt ein Buch aus dieser Mischung auf. Robert Carter entführt den Leser in ein scheinbares 15. Jahrhundert eines ebenso scheinbaren England. Er gibt sich sichtlich Mühe, ein lebensfrohes und lebendiges England zu zeichnen, wahrt seine Eigenständigkeit dadurch, dass er zahlreiche Parallelen und Anspielungen offensichtlich miteinbezieht.