Serie: Ravnica-Zyklus, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Zwölf Jahre nach den Abenteuern in Ravnica lebt der Ex-Wojek Leutnant Argus Kos in Utvara und dem gleichnamigen Tal. Argus Kos hat sich zur Ruhe gesetzt und arbeitet nur noch für seinen Freund Pivlic als Rausschmeißer in dessen neuer Gaststätte. Argus Kos' untadeliger Ruf als Wojek sorgt dafür, dass er in der Regel seine Ruhe hat. Raufbolde und Abenteurer halten sich von ihm fern, und so sind die Schwierigkeiten mit ihnen eher seltener Natur. Die Schwierigkeiten in diesem Tal sind eher anderer Natur.
Das Utvaratal wird als Sanierungszone bezeichnet. Für die jetzigen Bewohner bedeutet das, hier wütete vor einiger Zeit die nach Dr. Zlovol benannte Zlovol-Verseuchung. In der Regel wird ein Gebiet mit der Seuche unter Quarantäne gestellt und für vierhundert Jahre nicht mehr besiedelt. Natürlich gehen die Interessen eines machthungrigen Patriarchen vor, sodass der Patriarch der Orzhov-Gilde nicht weiter gewillt ist abzuwarten. Der Patriarch beauftragt einen Izzet-Megalord mit der Lösung des Problems. Der Versuch des Megalords geht aber in die Hose. Die Zündung einer Manabombe endet in einem Fiasko. Im Himmel über dem Utvaratal entsteht eine Art Falte.
Im Jahr 10012 nimmt sich die Gilde der Orzhov des Gebietes an. Die Juristin Teysa wird zur Baronin des Utvaratals ernannt. Der Titel Baronin ist zwar äußerst angenehm, aber in diesem Fall eher eine Last denn eine Lust. Auf Grund des `Onkels’, wie der Patriarch allenthalben genannt wird, muss sie ihre Advokatenkarriere aufgeben. Ihr Leben im Tal wird ihr gar nicht gefallen. Gemeinsam mit dem Patriarch begibt sie sich dorthin. Hier wächst inzwischen ein Baum, der Immunität spendet. Was allerdings etwas zu wenig ist, für das große Gebiet. Das Tal wurde dadurch zwar teilweise bewohnbar, aber eben nur teilweise. Andere Teile werden von räuberischen Gruul-Banditen unsicher gemacht. Auch diese Wesen haben eine gewisse Immunität erreicht, anders als die Schatzsucher und Glücksritter, die in den Ruinen nach verbotenem Wissen und Artefakten suchen.
Das Buch von Cory J. Hernon setzt das Wissen des Magic-Kartenspieles nicht voraus, wohl aber den Inhalt des ersten Bandes dieser Trilogie. Der Roman ist ein Mittelding zwischen Abenteuerroman, Intrigantengeschichte und magischer Geschichte. Für Spieler von Magic - The Gathering ist es kein Problem, sich in der Romanwelt sicher zu bewegen; jemand der nicht aus diesem Bereich kommt, hat manchmal Probleme mit Namen und Begriffen. Andererseits ist es nicht ungewöhnlich, wenn der zweite Roman einer Trilogie etwas schwächer wird als der erste Roman. Somit sollten wir uns nicht lange aufhalten und uns auf den Abschlussband freuen.
Ravnica - Stadt der Gilden - Frank Drehmels Rezension von Band 1
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