Titel: Der dritte Weltkrieg (Buch 3) Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Irgendwann in sehr naher Zukunft - eigentlich schon in den zehn Jahren vor dem Jahrtausendwechsel - wird die russische Armee in Deutschland einfallen, einen wüsten Panzerkrieg beginnen und das Land atomar zerstören. Ebenso enden Städte wie Prag, Paris oder New York in einem nuklearen Feuerball. Dies ist nur der Auftakt für eine Läuterung der Menschheit, denn um diese wieder auf den richtigen Pfad zu bewegen, muss ein Großteil der Bevölkerung vernichtet werden. Entweder Engel oder Außerirdische, die uns schon seit längerem beobachten, jedoch nicht eingreifen dürfen, werden sich offenbaren und der verbliebenen Menschheit das Paradies auf Erden bereiten. Der dritte Weltkrieg wird beendet von einem unvermittelt auftretenden Polwechsel der Erde oder von einem einschlagendem Meteoriten - oder von beiden.
Der dritte Weltkrieg findet statt - oder auch nicht. Es kann Berlin treffen oder New York oder sonst irgendwo oder vielleicht auch gar nicht? Aber egal, wie Holey, der das Buch unter seinem berüchtigten Pseudonym Jan van Helsing schrieb (die beiden ersten Bände unter diesem Autorennamen wurden indiziert aufgrund verfassungsfeindlicher Tendenzen), die vielen Seher und Propheten, die in dem Werk aufgezählt werden, interpretiert - irgendwas kann man immer glauben. Wenn man in dem Buch so blättert und Holeys Theorie verfolgt, in der eine geheime Macht (Templer z.B. oder auch Illuminaten) auf einen dritten Weltkrieg hinarbeitet, um die Weltherrschaft zu übernehmen und diese Macht zudem extreme rechte und fundamentalistische christliche Einstellungen vertritt, dann kann man über die Geisteshaltung des Autoren den Kopf schütteln. Pseudowissenschaftliche und esoterische 'Theorien' wie die scheibenförmigen Flugkörper der Nazis, eine Hohlwelt oder gar über uns kreisende Außerirdische werden mit völliger Selbstverständlichkeit mit eigenwillig interpretierten Prophezeihungen und militärischen Fakten vermischt. Wenn Holey selbst glaubt, was er schreibt, dann Prost Mahlzeit! Kein Wunder, dass der Verfassungsschutz verschiedener Bundesländer Holey als "rechtsextremistischen Esoteriker" (Zitat Bundesamt für Verfassungsschutz) führt und seine Werke auf dem Index landen.
Von der politischen oder religiösen Meinung des Autoren, die ich nicht teilen kann, mal abgesehen, sollte sich Holey bei einem neuen Buchprojekt eine kleine Skizze anlegen, in welchem Kapitel man welchen Teilbereich erwähnen möchte und in welchem nicht. Zwar gibt es thematische Überschriften und tendenziöse Themenbereiche in dem Buch, jedoch werden über den gesamten Text Aussagen verschiedener, wohl von Holey favorisierter, Seher wieder und immer wieder aufgeführt. Das verdirbt einem völlig die Lust zu lesen, wenn einem in jedem Kapitel dasselbe aufgetischt wird. Das Buch ist gleichsam von vorne bis hinten ein DéjA -vu...
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