Reihe: Dämonendämmerung, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Und es begab sich zu einer Zeit, als in einem fernen, menschenleeren und ansonsten unbewohnten Gebirge der Geflügelte wieder erwachte. Einst gebannt von Dioniel, erstarkt er wieder und sandte seine Getreuen aus, die Welt Korona wieder in Besitz zu nehmen, Menschen, Elfen und andere zu versklaven und zu töten.
Es war die Zeit, in der der Junge Elbryan in einem kleinen Dorf wohnte, sich den Kinderspielen hingab und sich ab und zu mit Jilly traf. Es war die Zeit, als die Dämonen und Goblins über das Dorf herfielen und alles töteten, was dort lebte. Nur durch Zufall gelang es Elbryan zu überleben und in der Obhut der Elfen zu einem wahren Krieger heranzuwachsen. Immer im Schatten seines heldenhaften Onkels stehend.
Es war die gleiche Zeit, in der der Novize Avelyn ins Kloster eintrat und dort voller Demut seinem Gott dienen wollte. In seiner Gottesfürchtigkeit wurde er zu einem der besten Mönche und mit einer Aufgabe betraut, die nur alle paar hundert Jahre einmal ausgeführt werden kann. Als er mit reicher Beute von seiner Expedition, bei der viele seiner Begleiter ihr Leben ließen, nach Hause kommt, erwartet ihn ein furchtbarer Verrat, und er flieht mit den Steinen, in denen die Zauberkraft gebunden ist.
Es war die Zeit, in der Cat in einem Wirtshaus arbeitete und sich plötzlich an ihren richtigen Namen erinnert. Jill, das Mädchen, von dem Elbryan annahm, es sei bei dem Überfall auf das Dorf ebenfalls gestorben. Sie findet ein kurzes Glück in den Armen ihres Galans und in einer entsprechenden Hochzeit.
Doch R. A. Salvatore hat Großes mit den dreien vor. Er schickt sie nach und nach in kleinere Abenteuer, um von ihnen zum Ende die Welt retten zu lassen. Dazu müssen sich die drei jedoch erst einmal treffen. Aus dem kleinen Novizen wurde ein Trunkenbold, der düstere Prophezeiungen hervorsagt, aus Jill wurde eine Offizierin in der Armee und aus dem jungen Bauernburschen Elbryan wurde Nachtvogel, der Beschützer der Wälder.
Die Geschichte ist sehr einfach gehalten. Wir haben das Böse in Form eines geflügelten Dämons und seiner düsteren Horden. Wir haben drei junge Helden, ergänzt durch einen Zentauren, die sich dem Unheil entgegenstellen. Ebenso einfach wie die Handlung sind die Bilder, die ganz ohne Hintergrund auskommen. Das Leben entsteht durch die handelnden Personen, vor allem durch die Zeichnungen von der Heldengruppe.
Sehr gut gefiel mir die Idee mit den Steinen, in denen die Magie gefangen ist und nur durch geschulte Menschen freigesetzt werden kann. Eine wirklich gut gelungene Art, Magie ins Spiel zu bringen.
Fasst man Geschichte, Zeichnungen und Ideen zusammen, so bleibt eine Erzählung, die entsprechend zeichnerisch umgesetzt wurde. R. A. Salvatore hat seine Stärken in Romanen, wo er lange und ausführlich beschreiben kann. Die Möglichkeit bietet ihm der Comic leider nicht. Trotzdem ist es nicht schlecht, was er aus der Möglichkeit der Bildergeschichte heraus holt. Im Vergleich zu Halo bleibt er erzählerisch wie auch zeichnerisch zurück.