Serie / Zyklus: ~ Titel: Der Ausgestoßene Originaltitel: ~ Autor: Graham Masterton Übersetzung: ~ Verlag / Buchdaten: Festa-Verlag, Taschenbuch, Horror-TB 1501, Deutsche Erstveröffentlichung, 430 Seiten Eine Besprechung / Rezension von Andreas Nordiek |
Graham Masterton zählt zu den bekannten Autoren des Horrorgenres und wurde und wird hierzulande bereits seit Jahrzehnten verlegt. Der 1946 geborene Brite verfaßte mit The Manitou im Jahre 1976 seinen bislang wohl größten Erfolg. Obwohl er eine Vielzahl von Romanen veröffentlichte und weitere seiner Werke bei Festa und auch bei Heyne (Januar 2005, Das Insekt) erscheinen werden, ist ihm der ganz große Durchbruch bislang nicht gelungen.
Leider sind sowohl im Buch selbst wie auch auf der Verlagshomepage der Originaltitel und das Ersterscheinungsjahr nicht verzeichnet, so dass eine Einordnung in das Gesamtwerk des Autors ein wenig schwer fällt. Aufgrund der verwendeten im Roman würde ich diesen nicht zu seinen Frühwerken zählen.
Die Handlung spielt in Granitehead, einem kleinen Fischerdorf an der Küste Neuenglands, welches zu großen Teilen vom Tourismus lebt. John Trenton, der bis vor kurzem noch eine angesehene Stellung in einer größeren Firma inne hatte, verdingt sich nun hier als Antiquitätenhändler. Ein Wunsch seiner Ehefrau Jane, die die hektischen Leben der Großstadt entfliehen und ein ruhigeres auf dem Lande führen wollte.
Der Roman wird komplett aus der Sicht Johns geschildert, der zu Beginn mit dem Tod seiner Ehefrau fertig werden muß. Etwas mehr als einen Monat ist es her, seit sie und ihr ungeborenes Kind bei einem Autounfall ums Leben kam. Für John brach damals eine Welt zusammen und den Tod seiner geliebten Ehefrau hat er bei weitem noch nicht überwunden.
Nun scheint, als wenn der Geist seiner verstorbenen Frau Kontakt mit ihm aufnehmen will. Er begegnet ihr in einer regnerischen Nacht im Garten und weiß danach nicht, wie er diese Begegnung einordnen soll. Gleichzeitig erfährt er mehr über die Geschichte Granitehead, die eng mit den Hexenverbrennungen im nahe liegenden Salem verbunden ist. Granitehead scheint schon vor der Besiedlung durch europäische Einwanderer ein von den Geistern bevorzugt aufgesuchter Ort gewesen zu sein. Ein Ort, wo die Trennschicht zwischen der Welt der Toten und der der Lebenden überaus dünn ist.
Bei seinen Nachforschungen stößt John sehr schnell auf eine Geschichte, die sich vor Jahrhunderten ereignete und deren Auswirkungen bis heute noch spürbar sind. Ja sogar zunehmen, denn nicht nur Jane kehrt aus dem Reich der Toten zurück. Auch andere Bürger der Stadt werden von nahestehenden Verwandten heimgesucht.
Wie es sich für einen Horrorroman geziemt, sind die Geister der Verstorbenen keinesfalls liebreizend, sondern bergen für die Lebenden eine tödliche Gefahr. John kommt nach und nach hinter die Zusammenhänge und versucht mit einigen Verbündeten das schlimmste zu verhindern.
Graham Masterton bietet seinen Lesern einen konvetionell erzählten Horrorroman, der auch inhaltlich keine unbekannten Versatzstücke des Genres verwendet. Die Handlung wird geradlinieg erzählt und allein aus der Erzählperspektive von John Trenton geschildert. Dieser begibt sich von einer Gefahrensituation in die nächste, übersteht letztlich aber alle unverletzt, während um ihn herum Bekannte und Freunde den Tod finden. Eine Liebesstory darf ebensowenig fehlen wie ein hart erkämpftes Happyend. Von stilistischen her bietet der Roman nichts außergewöhnliches. Masterton weiß zu unterhalten und der Roman ist leicht zu konsumieren.
Ein außergewöhnlicher oder unbedingt lesenswerter Horrorroman wurde mit "Der Ausgestoßene" nicht publiziert.