Serie/Reihe: Wächter der Nacht (Trilogie, Band 1) Titel: Wächter der Nacht Originaltitel: Nochnoi Dozor (1998) Autor: Sergej Lukianenko Übersetzung aus dem Russischen: Christiane Pöhlmann Titelbild: Dirk Schulz Verlag/Buchdaten: München: Heyne Verlag, 2005. 525 Seiten. ISBN3-453-53080-2 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Anton Gorodezki streift durch das nächtliche Moskau. Sein Streben ist jedoch nicht ziellos: Anton ist Mitglied der Nachtwache und als Wächter der Nacht ist es seine Aufgabe den Übergriffen der Wesen des Dunkels vorzubeugen. Er selbst ist ebenfalls kein normaler Mensch sondern ein Lichter - ein Kämpfer für die Menschen. Vor vielen Jahrzehnten wurde ein Vertrag zwischen den Dunklen und den Lichten geschlossen. Man beschloss das Gegenseite Morden zu beenden und in starker Kontrolle unter den Menschen zu leben. Der Vertrag regelt genau, wann die Dunklen Menschen überfallen und morden und wann die Lichten die Geschicke der Menschen im großen Stil manipulieren dürfen. Nun überwachen die Wächter der Nacht, ob die Dunklen sich an den Vertrag halten und diese wiederum kontrollieren ihrerseits, ob die Lichten sich an ihre Restriktionen halten.
Doch der Frieden ist nur oberflächlich. Die Lichten und die Dunklen, die sich als Andere bezeichnen, kämpfen in diesem ewigen kalten Krieg eine unerbitterliche Schlacht und versuchen im Rahmen des Möglichen den Gegner eine schwere Niederlage beizubringen. Und dann tauchen zwei Menschen auf, die das Gleichgewicht der Kräfte, das derzeit für einen einigermaßen stabilen Frieden gesorgt hat, zum kippen bringen kann: Da ist zum einen ein Junge, dem es bestimmt ist, ein große Magier zu werden und um den beide Seiten buhlen und dann ist da eine Frau, der ein ganz besonderes Schicksal bestimmt ist. Beide Seiten sind nun zu allen Opfern bereit und eine subtile Schlacht beginnt in Moskau. Doch die Ergebnisse der Spielzüge der beiden Führer Geser und Sebulon sind für Anton und den Rest der Nachtwache nicht sofort ersichtlich.
Obwohl Sergej Lukianenko in seinen Parabel über Gut und Böse die Fantasy bestimmt nicht neu erfindet, wirkt der Roman erfrischen neu und innovativ. Das liegt zum einen daran, dass der Autor von dem Moskau schreibt, in dem er lebt und dies macht das Buch alleine schon lesenswert wenn Anton in seiner schwermütigen Art dem Leser einen Einblick in das Herzen der Russen gibt. Doch auch die Geschichte selbst bietet sehr viel. Anton ist ein sehr interessanter, tiefgründiger Protagonist der den Leser durch seine Ich-Erzählungen mitreißt und fesselt. Auch das sehr geschickte herausarbeiten des Kampfes zwischen den Lichten und den Dunklen ist sehr interessant. Licht ist eben nicht weiß und Dunkel eben nicht schwarz. Geser, der Chef der Nachtwache ist in der Wahl seiner Mittel nicht weniger zimperlich als sein ewiger Widersacher Sebulon.
Auf keinen Fall unerwähnt bleiben soll der Aspekt des Zwielichts. Jeder Andere, ganz gleich ob Dunkler oder Lichter, kann in diese Zwielichebene gehen und gewinnt so eine vollkommen andere Sicht der Dinge: Liest man die Zeitung, sieht man die Wahrheit und nicht die Lügen, die sie verdecken. Menschen sehen anders aus und das Zwielichtbild zeigt das wahre Wesen. Diesen Zwielicht Aspekt setzt der Sergej Lukianenko wiederholt sehr geschickt ein und bereichert so die Handlung.
Fazit: Wächter der Nacht ist ein intelligent verfasster Roman, der den Leser zu fesseln versteht und der der Fantasy und Horror Literatur neue Möglichkeiten aufzeigt. Kein Wunder, dass der Roman zu einem Bestseller in Russland geworden ist und die Trilogie sich dort besser verkauft als der Herr der Ringe.
9 von 10 Punken.
Doch der Frieden ist nur oberflächlich. Die Lichten und die Dunklen, die sich als Andere bezeichnen, kämpfen in diesem ewigen kalten Krieg eine unerbitterliche Schlacht und versuchen im Rahmen des Möglichen den Gegner eine schwere Niederlage beizubringen. Und dann tauchen zwei Menschen auf, die das Gleichgewicht der Kräfte, das derzeit für einen einigermaßen stabilen Frieden gesorgt hat, zum kippen bringen kann: Da ist zum einen ein Junge, dem es bestimmt ist, ein große Magier zu werden und um den beide Seiten buhlen und dann ist da eine Frau, der ein ganz besonderes Schicksal bestimmt ist. Beide Seiten sind nun zu allen Opfern bereit und eine subtile Schlacht beginnt in Moskau. Doch die Ergebnisse der Spielzüge der beiden Führer Geser und Sebulon sind für Anton und den Rest der Nachtwache nicht sofort ersichtlich.
Obwohl Sergej Lukianenko in seinen Parabel über Gut und Böse die Fantasy bestimmt nicht neu erfindet, wirkt der Roman erfrischen neu und innovativ. Das liegt zum einen daran, dass der Autor von dem Moskau schreibt, in dem er lebt und dies macht das Buch alleine schon lesenswert wenn Anton in seiner schwermütigen Art dem Leser einen Einblick in das Herzen der Russen gibt. Doch auch die Geschichte selbst bietet sehr viel. Anton ist ein sehr interessanter, tiefgründiger Protagonist der den Leser durch seine Ich-Erzählungen mitreißt und fesselt. Auch das sehr geschickte herausarbeiten des Kampfes zwischen den Lichten und den Dunklen ist sehr interessant. Licht ist eben nicht weiß und Dunkel eben nicht schwarz. Geser, der Chef der Nachtwache ist in der Wahl seiner Mittel nicht weniger zimperlich als sein ewiger Widersacher Sebulon.
Auf keinen Fall unerwähnt bleiben soll der Aspekt des Zwielichts. Jeder Andere, ganz gleich ob Dunkler oder Lichter, kann in diese Zwielichebene gehen und gewinnt so eine vollkommen andere Sicht der Dinge: Liest man die Zeitung, sieht man die Wahrheit und nicht die Lügen, die sie verdecken. Menschen sehen anders aus und das Zwielichtbild zeigt das wahre Wesen. Diesen Zwielicht Aspekt setzt der Sergej Lukianenko wiederholt sehr geschickt ein und bereichert so die Handlung.
Fazit: Wächter der Nacht ist ein intelligent verfasster Roman, der den Leser zu fesseln versteht und der der Fantasy und Horror Literatur neue Möglichkeiten aufzeigt. Kein Wunder, dass der Roman zu einem Bestseller in Russland geworden ist und die Trilogie sich dort besser verkauft als der Herr der Ringe.
9 von 10 Punken.
Wächter der Nacht - Rezensionsübersicht
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite
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