| Serie: Dresden Files, Band 7 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Harry Dresdens Leben verlief in den letzten Monaten viel zu ruhig, und auch das Zusammenleben mit seinem vampirischen Halbbruder Thomas verläuft problemloser als gedacht. Tatsächlich genießt es der Zauberer, jemand zu haben, der Familie ist, und Thomas ist ein White-Court-Vampir und ernährt sich von Emotionen. Doch dann, wieder einmal naht Halloween, taucht eine Reihe von Problemen auf: Marva, eine Black-Court-Vampirin und Harrys Erzfeindin, droht ihm, Karrin Murphy als Mörderin zu kompromittieren, wenn er ihr nicht das "Word of Kemmler" bringt. Und gerade als er herausgefunden hat, dass Kemmler der schlimmste Nekromant der Geschichte war, klopft bereits eine Schar von Zombies an seine Tür. Die fünf Schüler von Kemmler sind in Chicago und alle wollen ebenfalls das "Word of Kemmler". Jeder von Ihnen verfügt allein über mehr Macht als Harry und nur die Tatsache, dass jeder von ihnen für sich selbst und gegen die anderen kämpft und der Fakt, dass keiner weiß, was genau das "Word of Kemmler" ist, retten Harry das Leben. Da dies eindeutig eine Nummer zu groß für ihn ist, nimmt er widerwillig Kontakt mit dem weißen Rat der Zauberer auf, doch es kommt nur eine Abordnung von 6 Wächtern und Harry ist einer davon. Der Krieg zwischen dem weißen Rat und den Red-Court-Vampiren hat viele Opfer gekostet und diese Abordnung ist alles, was entbehrt werden konnte. So stehen Harry und die Wächter zwischen den Nekromanten und dem Weltuntergang.
Man sieht, die Geschichten um den Zauberer aus Chicago werden komplexer und auch besser. Das Buch legt ein deutliches Tempo vor und es geschieht eine ganze Menge. Harry Dresden, schwerer Kritiker am weißen Rat, steht nun auf der Seite von selbigen. Und er muss es mit Gegnern aufnehmen, die ihm eigentlich in jeder Hinsicht überlegen sind. Autor Jim Butcher erzählt diese ernste Geschichte aber nicht ohne den typischen Humor eines Harry-Dresden-Romans und streut ständig amüsante Genre-Zitate ein. Eher unfreiwillig komisch wirkt alles um Kemmler herum, denn dieser war ein Deutscher. Huh, ein deutscher Nekromant! Hier wird mit amerikanischen Nationalklischees gespielt. Und da Kemmler ein Deutscher war, geht es auch um Bücher auf Deutsch. Zumindest klingt ein Buch mit den Titel "Die Lied der Erlking" danach (ich denke, er meinte "Das Lied vom Erlkönig"). Aber was soll’s. Für einen Amerikaner klingt dies durchaus verständlich und wir wollen uns nicht mit Nebensächlichkeiten aufhalten. Dead Beat ist einer der besten Harry-Dresden-Romane und die Geschichte liest sich hervorragend. Der Autor geizt mit Hintergründen, und so erschließt sich die Geschichte erst nach und nach. So bleibt die Spannung immer auf einem hohen Niveau - bis zur letzten Seite.
Fazit: Jim Butcher wird als Autor immer besser. Was als Detektivroman mit Horror-Anleihen begann, ist nun zu einer recht eigenständigen, sehr erfolgreichen Buchserie herangereift. Romane wie Dead Beat trugen dazu bei.
8 von 10 Punkten
(Besprochen wurde die Originalausgabe)