Reihe: Sacred 2 - Der Schattenkrieger 2 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Der vom "bösen" Großinquisitor wieder zum Leben erweckte Krieger Garland hat zusammen mit seinen beiden Begleitern Leandra und Loi das große Meer überquert und vermutet in verborgenen Höhlen einer Gebirgskette mitten in einer Wüste in einer uralten Bibliothek Hinweise darauf, wie er sein für ihn quälendes Dasein wieder beenden kann. Der Kampf zwischen seinen beiden konträren Seiten wird immer dramatischer; es ist nicht abzusehen, ob die Seite des Schattenkriegers oder die Garlands in ihm gewinnen wird. Gleichzeitig nähert man sich Grünerd - dem vom Großinquisitor eigentlich befohlenen Ziel, wo jener wiederum Hinweise auf die geheimnisvolle T-Energie erhofft, die ganz Ancaria durchströmt. Jedoch sind den drei Gefährten schon die Verfolger auf den Fersen, denn des Großinquisitors Ziele sind manchen ein Dorn im Auge ...
Der zweite Teil der Audio-Umsetzung des Romanes zu einem Computerspiel (welch eine Wertschöpfung) arbeitet auf demselben Niveau wie sein Vorgänger. Das hat zwei Seiten - einerseits muss man ganz klar die Umsetzung der Atmosphäre, die Einbindung und die Auswahl der Sprecher loben. Sowohl Musik, Geräusche als auch die Stimmen der einzelnen Charaktere können überzeugen. Die Story an sich hakt an manchen Stellen, hier hätte ich mir im Vergleich zum einführenden ersten Teil mehr Tempo in der Handlung, aber auch in dem Wissen , dass die Hörer ja schon einmal in die Welt und in die Charaktere eingeführt worden sind, mehr Konsequenz gewünscht. Einige Dialoge würden dann weitaus weniger gestelzt, dafür flüssiger wirken. Die Geschichte selber ist durchaus nett, kann aber nicht unbedingt vom Hocker reißen, so sehr sind die einzelnen Handlungsebenen konservativ aus dem an sich reichhaltigen Fundus der Fantasyliteratur entnommen und somit dem erfahrenen Leser bzw. Hörer durchaus bekannt. Überraschungen erlebt dieser hier nicht mehr. Mich persönlich als Unkundiger in Sachen Computerspiel als auch Roman reizt die Idee mit der T-Energie - sie klingt, als würde man mystischen Steampunk in eine Fantasywelt reinpacken - und das macht das Ganze durchaus interessant und ich bin gespannt, was sich hinter diesem Themenkomplex alles verbergen mag.
Unterm Strich ein gelungenes Hörspiel mit einigen Abstrichen - für erfahrene Fantasyleser vielleicht nicht allzu spannend durch bekannte Archetypen.