Serie/Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Ein in den Ardennen gefundenes scheibenförmiges Artefakt stellt den Wissenschaftler Paul Teeple vor ungelöste Fragen. Der Geheimdienst vermutet, dies sei eine Waffe der Fanatiker von Analog, einer Gruppe von Naturschützern, die glauben, der einzige Weg, die Erde zu retten, sei die Vernichtung des Internets. Die Russen hingegen vermuten, dass es sich bei der Scheibe um einen Teil eines chinesischen Kraftwerks handelt. Paul jedoch ist sich sicher, dass beide Thesen falsch sind. Als sich herausstellt, dass auch die Russen eine jener Scheiben gefunden hatten und es insgesamt drei Stück geben muss, beginnt ein Wettlauf mit den Russen. Am Ende steht sehr viel mehr auf dem Spiel als eine mögliche politische Vorherrschaft auf der Erde.
Der Roman hat eine zentrale Hauptfigur: den Wissenschaftler Paul Teeple, einen brillanten Kopf, der jedoch seine persönlichen Probleme nicht in den Griff bekommt. Man kann sagen, das ist schon mal ein ziemliches Klischee, das Autor Bernhard Schneider da aus dem Hut zieht. Dabei war der Beginn der Romans durchaus gelungen und auch die Grundidee ist gut konzipiert. Der Roman ist bis zum Ende hin konsequent durchgestaltet und der Schluss bringt einige Überraschungen für den Leser. Mit der Hauptfigur wurde ich jedoch nie warm und das war umso bedauerlicher, da der Autor später nicht die Chance nutzte, die Geschichten aus der Sicht der anderen Protagonisten zu erzählen, wie z.B. Amy, Pauls Ex-Freundin und Geheimdienstmitarbeiterin, oder Aleksej Krutschenko, Pauls russischem Counterpart, der zu Beginn auch seine eigenen Kapitel hatte, dann aber, als die Handlungsstränge zusammengeführt wurden, nur noch eine untergeordnete Rolle spielte. Die Abschnitte um den russischen Konzernchef waren die besten des Romans, weil von den üblichen Klischees abgewichen wurde.
Fazit: "Das Ardennen Artefakt" ist ein sehr flotter Science-Fiction-Thriller, der den Leser zu fesseln versteht, aber recht blutleere Protagonisten bietet, denen es vor einem interessanten Hintergrund nicht gelingt, den Leser ganz in den Bann zu schlagen.
6 von 10 Punkten.