Titel: Dark Future - Herz aus Eis Eine Rezension von Samira Bousfia |
Inhalt
Ende des 21. Jahrhunderts:
Kriege und Naturkatastrophen haben die Erde zerstört, zurückgeblieben ist eine rauhe Eiswüste, in der ein Menschenleben nichts mehr wert ist. Besonders für Frauen ist der Kampf ums Überleben hart, und die wichtigste Regel lautet: Vertraue niemandem! Nach diesem Grundsatz lebt auch die Truckerin Raina Bowen – bis sie Wizard kennenlernt. Langsam öffnet sich Raina dem verführerischen Fremden und ahnt nicht, dass Wizard sie für seine eigenen Pläne benutzt: Mit ihrer Hilfe will er einen Mann ködern, der ebenso mächtig wie tödlich ist … ein Mann, vor dem Raina schon seit ihrer Kindheit flieht. (by Droemer-Knaur)
Rezension
Dark Future spielt in einer Zukunft die mit den Folgen von Krieg und Naturkatastrophen zu leben hat, in dieser die Welt von Eis und Kälte beherrscht wird. Eine Welt in dieser weder Gerechtigkeit noch Solidarität herrscht. Korruption, Gewalt und Tod sind an der Tagesordnung, das Gebot des Stärkeren herrscht, in diesem Fall das Gebot eines mächtigen Konzerns, die Janson Company, diese die Gewalt gutheißen lässt und seine Vormachtsstellung mit allen Mitteln aufrechterhält. Um zu Überleben darf man Niemanden vertrauen, noch in sein Herz schließen.
Inmitten dieser Eiswüste von Welt lebt die junge Truckerin Raina Bowen. Ihr Ziel ist es eines der Rennen schlechthin für sich zu gewinnen, das Rennen nach Gladow und sich das Preisgeld für ihre Schwester Beth zu sichern, von deren Existenz sie erst kurz vor der Ermordung ihres Vaters erfahren hat. Um aber die Strecke legal befahren zu können, benötigt sie die mehr als begehrten Lizenzen. Diese Passierscheine soll ihr ein Trucker namens Wizard besorgen. Doch anstatt wie geplant pünktlich zu erscheinen, verspätet dieser sich und Raina verpasst den Rennstart. Zudem ist sie jetzt nicht nur im Besitz wertloser Papiere die dieser Wizard ihr besorgt hat, sondern hat ganz nebenbei die Trucker schlechthin, die der Janson Company auf ihren Fersen, diese noch eine Rechnung mit ihrem neuen Beifahrer zu begleichen haben. Dieser wiederum scheint nicht ganz normal zu sein, verhält sich fast wie eine Maschine, ohne jegliche normalen Gefühlsregungen und stets logisch strukturiert denkend. Gemeinsam sind sie nun auf der Flucht, versuchend das Rennen doch noch zu gewinnen und beginnen sich näher zu kommen, was für Raina mehr als gefährlich wird, denn Wizard ist nicht der, der er vorgibt zu sein.
Raina ist eine sympathische Hauptprotagonistin, nach dem Motto harte Schale, weicher Kern. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, weiß wie man austeilt und wirkt beinahe unnahbar. Doch dies ist alles nur Fassade, dient nur dem Schutz vor äußeren Einwirkungen, denn sie hat auch einen verletzliche Seite diese in der Vergangenheit mehr als nur einmal angegriffen wurde. Sie ist sowohl tough als auch sehr weiblich, eine gute Kombination die sie facettenreich gestaltet. Ganz anders ist hingegen Wizard. Er ist der, der mit Gefühlen nichts anfangen kann, hat man ihm diese doch abtrainiert. Gewalt ist das mit dem er vertraut gemacht wurde, Liebe ist ihm ein Rätsel. Seine Unerfahrenheit in diesen so natürlichen Dingen wie simple Gefühle, sorgt für amüsante Szenen die oft angespannte Situationen voerst entschärfen.
Als Raina und Wizard aufeinandertreffen ist es so wie bei zwei Magneten, bei diesen nur die Gegenpole zueinander passen. Sie haben nichts gemeinsam, könnten unterschiedlicher nicht sein und ergänzen sich doch perfekt, ziehen sich magnetisch an. Trotz Verschiedenheit und Misstrauen einander gegenüber, fangen sie an einander zu mögen, sich anzufreunden und schon bald auch tiefere Gefühle füreinander zu hegen. Vor allem Raina öffnet ihr nach außen hin so verschlossen wirkende eisige Herz, und beginnt zum ersten Mal in Erwägung zu ziehen Vertrauen zu einem Menschen zu fassen. Doch Raina hat man beigebracht niemals zu Vertrauen wenn sie überleben will und mit Wizard an ihrer Seite fährt sie geradewegs in Richtung des Mannes, der ihr all das genommen hat was ihr etwas bedeutet hat und erst ruhen wird wenn er sich an ihr gerächt hat. So misstraut sie Wizard zu Beginn und die Beziehung beruht zunächst auf einer rein körperlichen Ebene, diese sich erst mit der Zeit langsam zu einer Art vertrauten Verbundenheit entwickelt, zu einer Freundschaft führt und dann zu richtigen tiefergehenden Gefühlen, was sehr realistisch und überzeugend dargestellt wurde.
Das Geschehen ist recht düster, in einer bedrückenden Atmosphäre voller Kälte und Gewalt. Die Handlung ist geprägt von Auseinandersetzungen und Situationen voller Gefahren, wobei es für meinen Geschmack ein wenig zu lange gedauert hat bis das Geschehen so richtig Fahrt aufgenommen hat. Die Handlung ist zu Beginn eher erstarrt als fließend, dies bessert sich aber im Verlauf des Buches wo die Handlung Spannung und Action mit sich bringt, vor allem durch die rasanten Verfolgungsjagden.
Ein großes Augenmerk wurde auf die hochentwickelte und herrschende Technologie gelegt. Dieser Aspekt war durchaus interessant und neu, da mir an vielen Stellen aber leider das entsprechende Verständnis für diese Dinge fehlte, da sie nicht eingehend erläutert wurden, wurde der Lesefluss gestört, erschwerte das Lesen auch teilweise. Hier fehlten mir ausführlichere Hintergrundinformationen, sowie eine gewisse Einführung in diese doch recht komplex gestaltete Welt. Sie ist wirklich sehr ansprechend gestaltet, aber man wird sofort in sie hineinbefördert, ist mittendrin in dieser Eiswelt ohne jegliche Einführung, was sehr schade ist und auch hier und da zu Unverständnissen führt.
„Dark Future“ ist eine interessante Mischung aus Dystopie und Romance mit einer guten Portion Action und sympathischen Charakteren in einer mehr als faszinierenden, aber leider kaum erklärten Eiswelt voller Gewalt und den Kampf ums Überleben.
3 von 5 Sternen