Originaltitel: Catwoman Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Patience Phillips ist eine ausgebeutete Marketingkraft in einem zweitklassigen Kosmetik Konzern. Als sie noch spät abends eine Lieferung eines Entwurfs für eine Marketingkampagne zu einer Zweigniederlassung bringen muss, wird sie Zeugin einer Unterhaltung zwischen Laurel Hedare, der Ehefrau des Konzernchefs George Hedare und einigen Chemikern.
Die regelmäßige Nutzung der neu entwickelten Creme führt zu extremen Hautschädigungen. Dennoch will man die Creme einführen. Um es kurz zu machen: Patience wird entdeckt, umgebracht und von einem Katzengott wiederbelebt. Doch sie ist nicht mehr die selbe. Sie hat nun die Agilität einer Katze und teilweise auch die Verhaltensweisen einer solchen.
Als sie ihr Leben wieder im Griff hat, beschließt sie, sich an ihren Mördern zu rächen. Zu einem unfreiwilligen Gegenspieler wird der Polizist Tom Lone, der nach Catwoman fahndet, aber mit Pacience eine Beziehung hat.
Nun, die Story ist der wahre Schwachpunkt des Films. Ich weiss ja nicht, wie man auf ein so bescheuertes Plot voller logischer Fehler kommen kann, ich weiss auch nicht, wer den Drehbuchschreibern für diesen kapitalen Bock noch Geld bezahlt hat und ich weiss nicht, welcher Produzent glaubt, das Publikum würde so einen Fehlgriff gut finden. Spiderman bekämpft Doc Ock und den grünen Kobold, Batman den Jocker, Two Face und den Riddler, Superman Lex Luther und Catwoman? Ein verkrachtest Pärchen das üble Kosmetika auf den Markt bringt - arme Catwoman.
Dabei lag es nicht an Halle Berry. Sie hat eine anstandslose Darbietung abgeliefert, aber gegen ein so schwachsinniges Drehbuch ist selbst Catwoman machtlos. Doch es gibt auch ein paar gute Ansätze: Die Beziehung zwischen Tom Lone und Pacience ist durchaus interessant. Oder das Katzenverhalten von Pacience. Nur leider reicht dies eben nicht.
Aber auch im Detail steckt der Wurm drin. Zumindest in dieser Hinsicht zeigt das Drehbuch eine erstaunliche Konsistenz. So gibt Catwoman z. B. nicht den gierigen Pressereportern einen Tipp, wie es um die Qualität der Produkte von Hedare Cosmetics bestellt ist, sondern sabotiert die LKWs, die die Produkte ausliefern sollen. Der gute Tom Lone geht zu der bösen Laurel Hedare, ohne dass er seinen Kollegen Bescheid gibt und wird von dieser fast erschossen und die Kosmetikteufelin selbst ist durch die Benutzung der eigenen Creme auch in Mitleidenschaft gezogen worden: Ihre Haut ist hart wie Marmor geworden. Eigenartig, dass sie sich noch wie eine Kung Fu Kämpferin bewegen kann. Da kann man nur noch den Kopf schütteln.
Zeitweise zeigt Regisseur Pitof, dass er sein Handwerk versteht, aber er hätte wohl das Drehbuch ablehnen sollen. Ein wenig mehr Rückrad wäre gut gewesen. Vielleicht hätte er auch mehr Einfluss auf die Special Effekts legen sollen, die teilweise schauderlich waren. Oder er hätte auch an einer weniger "männerorientierten" Fassung arbeiten können. Man gewinnt den Eindruck, die Produzenten sind der Meinung alle Männer seien triebgesteuert und wenn man ihnen nur genug für die Augen gibt, dann sehen sie über Fehler in der Handlung hinweg. Ich verrate denen jetzt mal Geheimnis: Männer sind nicht so dumm, wie manch einer glaubt. Und so war es kein Wunder, dass der Film floppte.
Catwoman ist ein sehr verkorkster Film, über den sich wenig Gutes sagen läßt. Gute Darsteller und ein passabler Regisseur konnten nicht gegen ein mieses Drehbuch und Produzenten bestehen, die eine sehr seltsame Vorstellung von einen guten Film haben. Deswegen nur 4 von 10 Punkten.