Titel: Böses mit Bösem Eine Rezension von Petra Berger |
Inhalt:
Felix Strange ist ein Kriegsveteran, der im Krieg schlimme Dinge erlebt und getan hat und dies nicht vergessen kann.
Zurück in den USA arbeitet er mehr schlecht als recht als Privatermittler. Aufgrund einer Krankheit, die er sich in Teheran zugezogen hat ist er gehandicapt, bekommt aber einen Medikamentencocktail, der ihn am Leben erhält. Als er erfährt, dass sein ehemaliger Kumpel Isaac Taylor verschwunden, mach er sich auf, ihn zu suchen. Damit will er einige seiner Taten im Irak sühnen, denn damals hat er seine Einheit im Stich gelassen, um zu einer Spezialtruppe 17 zu wechseln, die, um ihre Ziele zu erreichen, über Leichen ging.
Felix Strange stellt im Laufe seiner Ermittlungen fest, dass das Leben des Isaac Taylor komplett aus allen Daten gelöscht wurde, so als habe er nie existiert. Und nicht nur Taylor ist verschwunden, sondern hunderte von Menschen, verteilt auf die ganze USA. Mit Hilfe seines Freundes Benny und seiner Liebe Iris kommt er einer groß angelegten Verschwörung auf die Spur und sie entdecken eine Liste mit Namen von tausenden von Menschen, die ebenfalls verschwinden sollen. Er findet heraus, dass seine ehemalige Spezialeinheit 17 hinter der Sache steckt und da er mit Mitgliedern dieser Einheit noch einige Rechnungen aus dem Krieg offen hat, versucht er, die Liquidierung der Menschen auf der Liste zu verhindern. Auch seine eigene, denn auch er steht auf der Liste.
Der Inhalt lässt sich schwer zusammen zu fassen. Es folgt ein Wechsel zwischen den Erlebnissen in Teheran in der Vergangenheit und den Erlebnissen heute in den USA. Im Laufe des Buches erfährt der Leser mehr über die Motivation von Felix. Am Anfang scheint alles nur ein einfacher Auftrag zu sein, der sich aber zu einem Politikum entwickelt denn die Täter werden von den höchsten Kreisen der USA beauftragt.
Und es ist keine USA mehr wie wir sie heute kennen. Ein atomarer Schlag hat Houston dem Erdboden gleich gemacht. Regiert wird das Land von den so genannten Ältesten, die im Hintergrund agieren und an den Fäden ziehen. Es sind christliche Fundamentalisten, die dafür gesorgt haben, dass das Leben in den USA sich zurück entwickelt hat. Paare dürfen nur zusammen leben wenn sie verheiratet sind. Vor- oder außerehelicher Sex sind verpönt, Homosexualität erst recht. Frauen werden in Führungspositionen nicht zugelassen, in der Politik erst recht nicht. Ein düsteres und erschreckendes Szenario, das teilweise an das Mittelalter erinnert. Leider gibt es in dem Buch viele Bezüge zu dem ersten Band über Felix Strange und ohne das erste Buch gelesen zu haben fällt es dem Leser sehr schwer manchen Erzählsträngen in Band zwei zu folgen. Denn gerade die Grundsteine zu seiner Beziehung zu Iris oder zu dem FBI werden in Band eins gelegt und man sollte die Vorgeschichte kennen. Auch seine Beziehung zu Cal und Jack Small beginnt in Band eins und wird hier nahtlos fortgeführt.
Erst Band eins lesen, dann hat man einen spannenden Zukunftsthriller vor sich, der durch seine bedrückende Schilderung des Krieges und dessen Konsequenzen den Leser stark beeindruckt. Gerade die etwas trockene und emotionslose Schreibweise machen das Szenario noch viel bedrückender und glaubhafter. Wir sind nur einen Schritt davon entfernt. Das Buch ist wesentlich mehr, als es auf den ersten Blick erkennen lässt, dieses *Mehr* ist für den Leser aber schwer zu finden und zu erkennen. Doch wer sich darauf einlässt wird mit einer spannenden Geschichte belohnt.
9 von 10 Punkten