Reihe: Black Dagger, Band 17 + 18 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Mit Band 17 und 18 liegt und der neunte Band von J. R. Wards Vampirsaga um die Bruderschaft der Black Dagger auf Deutsch vor. Wie immer konnte es der Heyne Verlag nicht lassen, den Roman in zwei Hälften zu teilen, aber ich habe schon vor vielen Jahren aufgehört, mich darüber aufzuregen. Der Leser bekommt genau das geboten, was es in den ersten acht Bänden der Reihe auch gab. Eine Geschichte, die zwischen Erotik und Gewalt pendelt und je nach Ausprägung der Protagonisten geht es mal mehr, mal weniger zu Sache und das bezieht sich wiederum auf beide Aspekte.
Seit Jahrhunderten kämpfen die Vampire gegen die Gemeinschaft der Lesser, Untote Menschen mit übernatürlichen Kräften. Tatsächlich sind es die Vampire, die die Menschheit vor der Unterwerfung durch die Lesser bewahrten und vor allem die Bruderschaft der Black Dagger um ihren blinden König Wrath stellt sich jede Nacht ihren Todfeinden. Payne, die Schwester des Kriegers Vishous wird schwer verletzt und ist seit dem im Unterkörper gelähmt. Vishous‘ Frau, die Ärztin ist, zieht ihren ehemalig Chef Manuel Manello hinzu. Wenn einer Payne helfen kann, dann er. Tatsächlich gelingt es ihm, doch beide verlieben sich in einander, was Vishous zutiefst ablehnt, da der Arzt ein Mensch ist. Doch diese Probleme treten in den Hintergrund, als der uralte Vampir Xcor nach Amerika kommt und die Lesser aufwiegelt. Obwohl auch Xcor die Untoten seit Jahrhunderten mit seiner Band verfolgt, führt diese Aufwiegelung dazu, dass die Bruderschaft bei einem Angriff von wütenden Lessern fast aufgerieben wird. Doch Xcor hat ein ganz anderen Ziel: Er will die Frau finden, die vor vielen Jahren seinen Vater ermordete. Die gesuchte Vampirin ist niemand anders als Payne.
Man sieht schon: Das ist ein sehr typisches Plot für einen Black Dagger Roman. Die beiden Liebenden müssen einige Krisen übersehen, bis sie sich am Ende in die Arme schließen dürfen. Die ganze Geschichte hat wie immer einen märchenhaften Charakter und man vermisst am Ende fast das „Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.“ Das soll aber nicht negativ verstanden werden. Die Black Dagger Romane sind was zum wohlfühlen. Man liest von dem Weg zweier Menschen, die sich am Ende finden und so was erfreut den Leser. Mal was anderes als George R. R. Martins Lied von Feuer und Eis, einer Geschichte, die von Band zu Band negativer wird und man langsam Zweifel bekommt, ob am Ende überhaupt noch ein Protagonist übrig ist. Anders hier: Es ist klar, das alles gut ausgeht und somit der Weg das Ziel. J. R. Ward kann wirklich sehr flüssig schreiben. Die Bücher lesen sich praktisch von alleine und eh man es sich versieht hat man die beiden Taschenbücher durch gelesen. Wie schon im letzten Band steht nicht mehr das Liebespaar alleine im Mittelpunkt, sondern man liest von dem einen oder anderen aus der Bruderschaft, der so seine eigenen Probleme hat. Damit wird die Geschichte etwas interessanter und abwechslungsreicher. Erfreulich ist, dass die Lesser nur wieder etwas bedrohlicher geschildert werden, nachdem sie in den letzten Bänden eher zahnlos und wenig gefährlich beschrieben wurden.
Insgesamt also wieder ein sehr typischer Black Dagger Roman. Alle Leser, die die anderen Bände mit Vergnügen gelesen haben, werden auch hiervoll auf ihre Kosten kommen. J. R. Ward erfüllte wieder einmal die Erwartungen ihrer Leserschaft.
7 von 10 Punkten.