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Reihe: Vampira Neuauflage, Heft 8 Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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„Häutet sie!“ Tja, das klang nicht gut für Lilith Eden. Die soll nämlich als Ersatz für Usha die nächsten Seiten für die Ewige Chronik liefern. Doch die Göttliche, Onan erkennt den Betrug, der ihren Inkarnationen in den roten Kutten verborgen blieb. Sie liest in der Chronik Liliths Geschichte. Das Gelesene veranlasst sie, die Halbvampirin zu verschonen.
Die Ewige Chronik wird auf Menschenhaut geschrieben. Zu diesem Zweck werden monatlich sieben Menschen aus sieben Dörfern von einem Scherbengericht auserwählt, ihre Haut zu spenden. Das Buch (der Titel des Romans spricht von einer Blutbibel) wird in einem zweiundzwanzigteiligem Keilschriftalphabet geschrieben, von Scriptoren, die über die Gabe verfügen. Das Buch enthält alle Geheimnisse seit Anbeginn der Schöpfung, wobei die Schreiber sogleich vergessen, was sie schreiben.
So langsam wird Landru klar, dass sich der Lilienkelch nicht im Tempel befindet - allerdings könnte in der Chronik stehen, wo er versteckt wird. Deshalb macht sich der Supervampir mittels des uralten Laurinzaubers unsichtbar, um ungesehen in die Anlage einzudringen.
Später wird er sich sogar mit dem Balg der Hure (Lilith) verbünden. So kann‘s gehen.
In New Delhi wird der molligen Venkataramas Sastri ihr Beruf zum Verhängnis. Sie hat eine Schwäche für gut gebaute Tote. Weswegen sie sich gerade hingebungsvoll um Luther Keaton / Duncan Luther kümmern als drei Männer in teuren Anzügen in die Leichenkammer kommen. Die nehmen Duncans Leiche mit sich und befehlen der Inderin, seinen Platz einzunehmen. Sie muss sogar ihren eigenen Totenzettel ausfüllen, dann erwartet sie scheintot darauf, vom Pathologen obduziert zu werden.
Himachal Pradesh möchte Lilith hinterher. Er weiß, dass sie eine Vampirin, und somit ein übernatürliches Wesen ist. Er strebt danach, seinen spirituellen Horizont zu erweitern.
Jedoch weigern sich alle Führer, ihn in das abgelegene Bergdorf zu begleiten. Bis auf die superheißen Zwillinge Suchete und Minati: Klar, dass deren Auftreten nicht zufällig ist. Die erotischen Träume des Inders sind schrecklich bizarr – und so wahnsinnig real. Da sie jedoch nicht sein Blut aussaugen vermutete ich die ganze Zeit Sukkubi – immerhin benehmen sie sich brünstig wie Tiere in rein zufälliger Menschengestalt, denen jede Moral fremd war. Aber was sie dann sind, das ist echt eine Überraschung. Und eine große Herausforderung für Lilith.
Polizeichef Virgil Codd berät sich in Sidney mit Geoff Molyneux über die seltsame Flora der Paddingstreet 333 – allerdings hat der Leiter des Vampirlabors auch Maud Edwards vorgenommen. Die zeigt keinerlei Anzeichen, jemals eine Dienerkreatur gewesen zu sein.
Ins einen Untersuchungen wird er von Matthew Flinders (einem Ex-Soldat, der sich autodidaktisch naturwissenschaftliche Kenntnisse angeeignet hat) findet er heraus, dass die Vergetation mittels kleinster Splitter in der Lage ist, Dienerkreaturen (und Vampire?) explodieren zu lassen. Ohne dass dabei ein Todesimpuls freigesetzt wird.
Landru und Lilith stoßen bis zur Chronik vor. Landru kann sie nicht lesen, Lilith schon. Er will die Chronik stehlen, die hält dies für einen Frevel.
...mit Newcomern wie VAMPIRA beweist Bastei wirklich Mut: unerschrocken dorthin zu gehen, wo alle anderen schon gewesen sind...
(Michael Schönenbröcher in der Blut Depesche der Erstauflage)
Mit einer Neuauflage beweist Bastei ... nein, um der Serie gerecht zu werden, sie ist anders als alle Serien vor ihr. Dazu gehört der penibel ausgearbeitete Hintergrund der Vampire, die biblischen Ursprungs ist. Aber das wird momentan erst angedeutet (da ist eine Planke der Dunklen Arche). Leser der Erstauflage wissen jedoch, dass die Autoren nicht nur die Bibel aufmerksam gelesen haben, sondern auch die Apokryphen Schriften. Da geht es noch ganz gewaltig ab!
In der Neuauflage gibt es dafür eine Nachhilfe in Babylonischer Schöpfungsmythen.
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Nachdruck von: Reihe: Vampira, Heft 8
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