| Titel: 2001: Odyssee im Weltraum Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Der Film beginnt mit der frühesten Menschheitsgeschichte - eine Gruppe Menschenaffen wandert durch die afrikanische Wildnis auf der Suche nach Nahrung. Plötzlich entdecken sie einen großen schwarzen Monolithen, und eine Veränderung tritt ein. Bei den Frühmenschen entwickelt sich sprunghaft Intelligenz und der Anführer entdeckt, wie man einen Knochen als Werkzeug verwenden kann. Er schleudert die neue Errungenschaft in den Himmel und diese - ein genialer Schnitt - verwandelt sich in ein Raumschiff.
Die Menschheit ist ins All vorgedrungen und hat unter anderem auf dem Mond eine Kolonie gegründet. Dort entdeckt man bei Grabungen im Krater Clavius einen rätselhaften schwarzen Monolithen, der ein Signal Richtung Jupiter aussendet. Man beschließt, eine Expedition zu dem Gasplaneten zu schicken. Das Raumschiff Discovery startet eineinhalb Jahre später - gesteuert von einem selbstdenkenden und quasiintelligenten Supercomputer namens HAL 9000 und einer Besatzung im Tiefschlaf.
Nur die Astronauten Bowman und Poole überleben den Flug, die drei begleitenden Wissenschaftler sterben während der Reise in ihren Tiefschlafkapseln. HAL 9000 scheint in der vergangenen Zeit eine Paranoia entwickelt zu haben, da er Poole, der die scheinbar defekte Außenantenne reparieren wollte, nicht mehr in das Schiff lässt und seine Sauerstoffversorgung einstellt. Bowman kann die Leiche bergen, gerät jedoch selbst in Gefahr, da HAL seine Anwesenheit als Bedrohung der Mission einstuft und auch ihn umbringen will. Bowman kann durch eine kleine Notschleuse in das Schiff eindringen und den Computer, der ihn flehentlich bittet, es nicht zu tun, stilllegen.
Am Jupiter angekommen, zeigt sich, dass der Empfänger der Signale vom Mond ein gigantischer Monolith ist, der den Jupiter umkreist. Bowman begibt sich in einer kleinen Kapsel auf einen Erkundungsflug über den Körper und beginnt eine Reise durch alle Dimensionen zu sich selbst - oder zu den Außerirdischen - das ist reine Spekulation.
Kaum ist Bowman an seinem Ziel angekommen, beginnt der Monolith mit Jupiter zu verschmelzen und eine phantastische Metamorphose beginnt...
Arthur C. Clarke hat einmal in einem Interview gesagt, dass man zuerst das Buch lesen sollte, dann den Film sehen und dann nochmals Buch und dann wieder Film konsumieren sollte, um die Geschichte zu verstehen (wobei Clarkes Buch nicht in allen Bereichen dem Drehbuch folgt). Das offene, völlig interpretationswürdige Ende des Filmes soll jeder so verstehen, wie er mag - es wird wohl keine zwei gleichen Meinungen hierüber geben. Geht es um die Haltung des Menschen durch vergeistigte Außerirdische, die Beendigung der Evolution des Menschen oder hat es einen religiösen Hintergrund - oder alle drei Thesen zusammen?
Unabhängig davon wurde mit 2001 ein Meilenstein in Sachen SF-Film geschaffen. Clarke meinte zurecht, dass die genialen Special Effects wohl nur "on location", also direkt im Weltraum, eindrucksvoller geschaffen werden könnten. Die Schwerelosigkeit, das Funktionieren der Technik, der schwebende Monolith - ein Festmahl für die Augen. Nach Jahrzehnten donnernder und brüllender Raumschifftriebwerke im schallosen Weltraum nun eine völlige Stille im All - perfekt untermalt von Richard Strauss.
Meine Bewertung: 10 von 10 Punkten und meiner Meinung nach ein Anwärter auf den Titel "Bester SF-Film".
2001: Odyssee im Weltraum - die Film-Rezension von Andreas C. Lazar