Reihe: Die Wanderer, 4. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Gegen Ende des fünften Jahrhunderts gelangen christliche Mönche in das heutige Irland. Zu dieser Zeit regiert König Uther Pendragon in Britannien. Bischof Palladius als Anführer der Mönche ist ein Fanatiker, der nur seine Meinung gelten lässt. Nachdem er einen Bürgerkrieg in Eirinn anzettelte und christliche Adlige gegen den Hochkönig aufbegehrten, wurde er bei Ende des Krieges des Landes verbannt. Doch ausgerechnet zum Beltaine-Fest kommt er wieder und widersetzt sich offen dem Hochkönig. Dieser muss jetzt handeln und wird dabei in große Gewissensnöte gebracht.
Seginus Gallus ist ein Mönch, der in Begleitung des Bischofs ebenfalls wieder das Land betritt. War er es doch, der den heiligen Lebensbaum und das Symbol der Zusammenarbeit mit den Danaan der Anderswelt fällte und dafür ebenfalls verbannt wurde.
Königin Caitlin konnte den Frevel nicht verhindern und verfolgte den Baummörder. Jetzt schwebt sie in großer Gefahr. Sie ist verletzt und gerade frisch Mutter geworden, und nun ist eine Hexe hinter ihrem Kind her. Mit List konnte die Entführung des neugeborenen Königssohns verhindert werden.
Doch die eigentlichen Wanderer, um die es hier geht, sind eigentlich nicht richtig aktiv beteiligt. Mawn und Sianan, die beiden von den Danaan akzeptierten ewigen Druiden des Volkes, sollen am Beltaine-Fest ihren Prüfungen unterzogen werden. Daher ist der zweite Teil (des die Bände 3 und 4 der deutschen Übersetzung umfassenden Originalromans "The Song of the Earth)eigentlich in wenigen Tagen abgehandelt, während sich die beiden Druiden eingeschlossen in einer grabähnlichen Behausung aufhalten.
Für den Hochkönig Leoghaire bricht eine schwere Zeit an. Ihm erwachsen im eigenen Land Gegner, die nicht mehr auf ihn hören wollen. Daher entschließt er sich, eine Frau zur Königin zu nehmen, die dem christlichen Glauben angehört. Auch holt er sich wieder Mönche ins Land, um das Land zu christianisieren. Er hofft, auf diese Weise den Wanderern eine Möglichkeit zu geben, unerkannt durch Raum und Zeit den alten Glauben der Druiden zu bewahren. Dieser Logik kann man nicht ganz folgen, sie sorgt aber für den Spannungsbogen.
Caiseal Mór hat ein sehr interessantes Buch geschrieben, das man eigentlich erst würdigen kann, wenn man beide Teile der deutschen Ausgabe zusammen gelesen hat. Mit einem größeren zeitlichen Abstand wirkt besonders der Anfang des Buches eher etwas langweilig. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass hier zwei Übersetzer am Werk sind. Ich persönlich fand das Buch immerhin noch interessant genug, um mir diesen Teil zu kaufen. Dabei habe ich erst eine Zeit warten müssen, bis er herauskam und dann hatte ich ihn vergessen.
Vor Kurzem las ich erst wieder von Poul Anderson „Das zerbrochene Schwert“, das zur selben Zeit im selben Land spielte, und ein paar Bücher zur Arthus-Saga aus der gleichen Zeit. Das Thema ist nicht neu und aus diesem Grunde nicht besser als jedes andere Buch. Lediglich das Thema der ewigen Wanderer interessiert mich und bei diesem Handlungsstrang bin ich auf den Schluss gespannt.