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Titel: Virus Undead Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer
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Als der hochgefährliche Vogelgrippevirus H5N13 in Deutschland grassiert, fallen ihm tausende von Menschen zum Opfer. Erst Professor Bergen kann durch die Entwicklung eines Gegenmittels die Pandemie stoppen. Jahre später, als er ein ebenso gefährliches Hybridvirus erforscht, kommt er durch den aggressiven Angriff einer Schar Krähen zu Tode.
Sein Enkel Robert Hansen, seines Zeichens Medizinstudent, fährt zusammen mit zwei Studienkollegen auf Bergens Landsitz, um den Nachlass zu regeln. Bei einem Tankstopp treffen die drei neben der drallen Vanessa auch Roberts Ex-Freundin Marlene - beide werden kurzerhand auf eine Party auf dem Bergenschen Anwesen eingeladen. Jedoch kommt es leicht anders, als man dachte - während draußen die Vögel toben, greifen mit Gammelfleisch infizierte Bösewichter die jungen Freunde an. Einer nach dem anderen fällt den Quasi-Zombies zum Opfer. Offenbar scheint Bergens Prohezeihung wahr geworden zu sein, und der Hybridvirus aktiviert sich auf der ganzen Welt - um Tod und Vernichtung zu hinterlassen.
Ein Zombiefilm aus Brandenburg? Kann das gut gehen? Eigentlich ja, wenn man grundsätzliche Regeln eines guten Horrorfilmes einhalten würde. Regel Nummer 1 ist mit Sicherheit die Spannung, welche zwar nicht gleich von Anfang an da sein muss, aber recht zügig auf der Tagesordnung erscheinen sollte. Stattdessen ärgern sich Robert Hansen und seine Freunde mit nicht nachvollziehbaren Schlägern herum, die angeblich noch irgendeine Rechnung mit dem Jungen offen haben. Oder sie verbalduellieren sich minutenlang mit ständig Donut mampfenden Polizisten, was wohl eine Persifflage auf das deutsche Sicherheitswesen darstellen soll, aber nur peinlich wirkt. Als dann im letzten Drittel des Filmes die lang erwartete zünftige Zombie-Action beginnt, werden Stuntszenen so seltsam geschnitten, dass man die Handlung nicht immer ganz nachvollziehen kann.
Zwar werden verschiedene Filme des Horror-Genres - zum Beispiel Hitchcocks "Die Vögel" - zitiert, aber der Film schafft es leider nicht, auch eigenen Charakter zu entwickeln. Stattdessen werden schon aus vielen anderen Filmen bekannte Handlungselemente und Gags neu verbraten, Neues bekommt man kaum zu sehen. Schade, dass ein Film mit einem so engagierten Team, mit unverbrauchten und nicht untalentierten Schauspielern aufgrund eines schlechten Drehbuches so untergeht.