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Reihe: Unter dem Vampirmond, Bände 1 und 2 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dies ist die Geschichte der siebzehnjährigen Alice Bonham. Sie lebt mit ihrem Bruder und ihrer Mutter zusammen, ohne den für eine Familie notwendigen Vater. Sie geht noch zur Schule, ist sich aber nicht sicher, was sie mit sich anfangen soll, wohin ihr Leben führt oder gar, welche Ausbildung sie anstreben soll. Wie viele Schülerinnen und Schüler der heutigen Zeit ist sie völlig interessen- und antriebslos. Die Zukunft stellt ein Fremdwort dar, das nur mühsam mit Leben zu erfüllen ist. Eines Abends trifft sie den geheimnisvollen Jack. Der ist der Liebling aller Frauen und sogar von Schwulen, liebt Dinge, bei denen Alice es nicht erwartet hätte. Zudem scheint er immer genug Geld zu haben und fährt ein schnelles Auto. Selbst Alices Mutter benimmt sich recht peinlich, als sie auf Jack trifft. Lediglich Alice überreagiert nicht auf ihn. Es kommt ihr nicht seltsam vor, dass er sich tagsüber nicht sehen lässt, aber, wenn die Sonne untergegangen ist, aufdreht. Die beiden verbringen immer mehr Zeit miteinander. Seltsamkeiten im Zusammenhang mit Jack nehmen zu. Nicht nur, dass er sich immer nur nachts mit Alice treffen will, er isst nie, seine Wunden verheilen überdurchschnittlich schnell und er ist übermäßig stark. Als Alice sein Geheimnis entdeckt, wird ihr einiges klar: Er ist ein Vampir. Das Gleiche gilt für seine Familie - Ezra, Mae und Peter. Ausgerechnet Peter - mit den bösen Blicken und von Hass zerfressen - bringt Alices Blut in Wallung. Sie muss sich entscheiden: Jack oder Peter.? Bestimmt nicht beide.
Amanda Hocking bietet kaum eigene innovative Ideen in ihrer Romanreihe Unter dem Vampirmond. Im Mittelpunkt der Erzählung steht die sympathische Alice, relativ wirklichkeitsgetreu dargestellt, im Laufe der beiden Romane ohne wirkliche Entwicklung. Auch die anderen Charaktere stehen manchmal recht einseitig in der Erzählung rum, ohne zu wissen, wohin es gehen soll. Ein großer Vorteil der Geschichte ist immerhin, dass Alice ihren eigenen Kopf hat. Zumindest weiß sie, was sie nicht will. Während der Leser oder besser die Leserin (am besten zwischen dreizehn und siebzehn Jahren alt) sehr schnell schnallt, was es mit Jack auf sich hat, steht die Lady lange auf der Leitung. Amanda Hockings Vampire können bei Tageslicht unterwegs sein, aber dann nur sehr müde. Sie ernähren sich von Blutkonserven und Spendern und sie haben einen Seelenverwandten, in den sie sich verlieben. Eigentlich sind diese Seelenverwandten immer andere Vampire, doch dann kommt Alice. Die Bücher lesen sich unterhaltsam. Sie enthalten nichts, was man mit Action gleichsetzen kann, sieht man mal davon ab, wie Alice und Jack sich kennen lernten. Langweilig sind die Bücher um Alice aber auch nicht zu nennen. Der Humor gewinnt der Geschichte ein wenig mehr ab. Dadurch wirkt sie nicht so oberflächlich. Eine schöne Vampirromanze.
Versuchung - die Rezension von Jessica Kaufmann