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Titel: Under the Mountain - Vulkan der dunklen Mächte Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die Zwillinge Theo und Rachel erleiden ein furchtbares Schicksal: Ihre Mutter stirbt bei einem Autounfall. Traumatisiert und geschockt wendet sich Theo von nun an von dem bisher engen Kontakt zu seiner Schwester ab, denn sie kommunizierten miteinander nicht nur über Sprache, sondern auch telepatisch. Ebenso teilen sie körperliche Eindrücke des jeweils anderen. Beide werden zu ihrem Onkel nach Auckland geschickt, um auf andere Gedanken zu kommen und ihrem Vater die Gelegenheit zu geben, sich von seiner Trauer zu erholen. Bei der Inspektion ihrer neuen Umgebung entdecken sie am See, an dem das Haus ihres Onkels liegt, ganz in der Nähe eine recht verfallene Villa. Ihr Cousin Ricky erklärt ihnen, dass dieses Haus den Wilberforces gehört, ehemaligen Totengräbern. Auch zeigt er den Zwillingen die vielen Vulkane, die sich um Auckland aufreihen.
Theo interessiert sich für diese und lernt auf einer Besichtigungstour Mr. Jones kennen, dessen Gesicht er wenig später in einem Sachbuch aus dem vorigen Jahrhundert wiederentdeckt. Auch interessiert er sich für die Villa der Wilberforces und dringt eines Nachts in sie ein - was er und die ihn begleitende Rachel entdecken, gleicht eher einer von biologischem Gewebe, Adern und Schleim überzogenen Höhle. Einer der Wilberforces greift Rachel an und verletzt sie. Mr. Jones kann gerade noch rechtzeitig hinzukommen und erklärt den beiden, dass er der "Hüter des Feuers" sei. Vor vielen Millionen Jahren zog eine bösartige Rasse namens Gagantoren durch das Weltall und unterjochte eine Welt nach der anderen. Auch die Welt seiner Herkunft fiel - er jedoch konnte überleben und die Feinde bis zur Erde verfolgen. Dort sperrten er und seine damals wohl noch existierenden Mitwesen die Gagantoren ein, unter vielen Tonnen Stein - die Vulkane um Auckland ... Jetzt jedoch sind die Wesen wieder erwacht und aus dem Gefängnis entwichen. Es fehlt nur noch das Muttertier, eine riesige Gagantor die unter dem vor Auckland liegenden Vulkan Rangitoto begraben liegt. Nur Zwillinge können sie aufhalten, indem sie auf Rangitoto gemeinsam einen Feuerstein in den Krater werfen.
Aus dem Roman von Maurice Gee wurde 1982 eine achtteilige TV-Serie entwickelt, die recht erfolgreich lief. In der Neuverfilmung von 2009 fielen aufgrund des wesentlich engeren Zeitfensters eines Spielfilmes zahlreiche Erklärungen unter den Tisch, so dass dem Zuschauer teilweise nur halbgare Brocken hingeworfen werden und er damit machen kann, was er will. Für die Handlung ist es nur unwesentlich, denn die ganze Hintergrundgeschichte mit den bösartigen Invasoren aus dem All, die die Erde in einen für sie gut bewohnbaren Planeten umwandeln wollen, ist alt wie Methusalem. Im Zusammenhang mit dem Fantasy-Werkzeug der Flammensteine wirkt der eingeschobene SF-Part denn auch mehr wie ein Fremdkörper, vielleicht wirkte das mit mehr Hintergrund in der Serie auch anders. Zwar wirbt der Film mit der Mitwirkung des "Creature Effect-Teams" von "Herr der Ringe", jedoch sind mir nur die üblichen humanoiden, mit zahlreichen glibberigen Schläuchen und Aufsätzen beklebten und schwarzen Monster aufgefallen, die man eigentlich immer sieht. Die Verwandlungen von Mensch zu Monster sind Zeugnis dafür, dass dem Film nicht allzuviel Buget zur Verfügung stand, was an sich aber kein Kritikpunkt ist. Man hätte sich vielleicht mit dem vorhandenen Geld etwas Neues ausdenken können, ohne die ausgetretenen Pfade hunderter anderer Monsterfilme zu betreten. Schön anzusehen ist die Szene am Schluss, auch wenn sie leider etwas statisch wirkt.
Schauspielerisch kann nur Sam Neill Niveau zeigen, wenn man davon absieht, dass er ständig lustlos wirkt, in diesem Film mitzuwirken. Die anderen Schauspieler sind ständig mit den ihnen gestellten Aufgaben überfordert, keine der Jugendrollen kann mich überzeugen. Auch einige Schnittszenen sind etwas seltsam geraten - vor allem immer diejenigen mit Onkel und Tante. Am besten gefällt mir hier am Schluss des Filmes die Episode, als der See vor ihrem Haus mehr oder weniger in Flammen aufgeht, das Haus wackelt, die Tante schreiend drei Meter über dem Bett fuchtelt und der Onkel sich umdreht und weiterschläft. War das so geplant? Wenn ja - super Witz!
Für die angestrebte Zielgruppe ab 12 Jahren ist der Film mit seiner düsteren Handlung und seinen Schockelementen etwas zu heftig geraten und Erwachsene werden sich in dem flachen Wasser der Handlung nicht besonders wohl fühlen. Insofern bleibt der Film leider weder Fisch noch Fleisch und überzeugt in Story und Ausarbeitung nicht so recht.
Meine Bewertung: 4,5 von 10 Punkten
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