Titel: Two Worlds - Zwischen den Welten Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
In den 70er und 80er Jahren war Frankreichs Filmindustrie vor allem durch seine Thriller bekannt. Spätestens seit „Pakt der Wölfe“ und „Die purpurnen Flüsse“ versucht man sich dort auch im Horrorgenre, seit „Asterix“ auch in realen Comicverfilmungen. Nun versucht Frankreich mit der Produktion „Le deux Mondes“ auch im Fantasybereich Fuß zu fassen.
Man verzichtete jedoch auf eine epische Geschichte, sondern versuchte, das Phantastische mit Komik zu verbinden. Heraus kam ein Film, der eine Mischung aus Gesellschaftssatire und Märchen ist. Hauptrolle spielt der in Frankreich sehr populäre Comedian Benoit Poelvoorde, der vielleicht als eine moderne Version von Pierre Richard angesehen werden kann. Hier spielt er den Restaurator Remy Bassano, der von einer Katastrophe in die nächste stapft. Zum einen verlässt ihn seine Frau, dann wird sein Atelier überschwemmt und schließlich sind noch sämtliche Gläubiger hinter ihm her. Sogar für seine eigene Familie ist er ein typischer Verlierer. Eines Tages geschieht jedoch etwas Außergewöhnliches. Bassano versinkt im Boden und findet sich in einer anderen Welt wieder. Dort wird er als Erretter betrachtet. Bassano hat nun alle Hände voll zu tun, seiner vermeintlichen Rolle irgendwie gerecht zu werden.
„Two Worlds“ erzählt die typische Geschichte vom Verlierer, der durch einen unerwarteten Zwischenfall sein Leben endlich in den Griff bekommt. Dahingehend ist dieser Film sicher nichts Neues. Frühestens seit Harold Lloyd ist dies Thema unzähliger Filme. Bei Regisseur Marc Cohen ist es jedoch so, dass der Protagonist vor der Flut seiner Probleme buchstäblich im Boden versinkt. Diese ungewollte Flucht entpuppt sich jedoch auch nicht als Lösung. Denn in der Welt, in die er kommt, hat er noch weit größere Probleme zu lösen, indem er ein ganzes Volk vor seiner Unterdrückung erretten soll. Diese fremde Welt ist recht ansehnlich gestaltet. Man merkt zwar, dass irgendwie nicht genug Geld vorhanden war, doch die vorhandenen Kulissen sowie die Kostüme haben doch einen gewissen Charme und erinnern an die französischen Valerian-Comics. Die Special Effects sind sehr gut, besonders gelungen ist die Szene, in der Bassano auf der Straße durch die Stadt schwimmt.
Im Gegensatz zu der hellen, fast schon überbelichteten Zweiten Welt, ist Bassanos Alltag in einem tristen Grau gehalten. Hier überzeugt der Film im Grunde genommen mehr, als in seinem phantastischen Teil. Denn hier ist anscheinend Schauspieler und Comedian Poelvoorde voll in seinem Element und liefert eine wunderbar satirische Zurschaustellung des modernen Lebens ab. Das heißt, der Film wäre ohne Zweite Welt wirklich gut geworden. Zwar gelingt es Regisseur Cohen recht witzig, andere SF- und Fantasyfilme zu zitieren (wie etwa „Die Zeitmaschine“) und dadurch den phantastischen Teil wie eine Parodie wirken zu lassen. Trotzdem geht die Rechnung nicht ganz auf. Zu viele Gags erzielen nicht ihre Wirkung. Im Groben und Ganzen hat man mit „Two Worlds“ einen Film, der zwar zum Schmunzeln anregt, das Ende allerdings vorhersehbar ist.
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