Reihe: Tir Nan Ogg, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dies ist der erste von zwei Romanen, die im Lande Tir Nan Ogg spielen. Er erschien bereits im Jahr 2004; ich habe ihn aber erst jetzt lesen können. Die Autorin, die unter dem Pseudonym Dora Stein schreibt, entführt uns in die Welt der Familie Witherspoone. Ein abtrünniger Druide bedroht den Frieden des Landes, und so werden Rufus und Serafina Witherspoone - selbst magisch begabt - aus dem Reich der Menschen zur Rettung der Tir Nan Ogg gerufen. Die zwei stammen aus einem alten Geschlecht von Druiden und leben mit ihren drei Kindern - den Zwillingen Amy und Kee und dem jüngsten Mädchen Stella - auf den britischen Inseln in Schottland. Als man ihre Hilfe im Zauberreich Tir Nan Ogg benötigt, sagen sie natürlich zu. Im Mittelpunkt der Handlung steht als Gegner der Druide Darkas. Einst war er ein anerkanntes Mitglied des dortigen Druidenrates. Da er aber seinen Anspruch und seine Gier nach Macht nicht zügeln konnte, wurde er verstoßen. Im Geheimen arbeitete er nun darauf hin, seine Kraft zu stärken und schließlich die Macht in Tir Nan Ogg an sich zu reißen. In den Dunkelelfen fand er mächtige Verbündete. Seit den grausamen Elfenkriegen leben auch sie verstoßen und nur mit seltenen Kontakten zu den anderen Bewohnern des Landes weit draußen in den Tiefen des Landes. Die Rache Darkas' scheint sich nun zu erfüllen, denn mit seinen verschlagenen Verbündeten scheint ihm der Weg auf die Zauberinsel und an die Spitze der Macht offen zu stehen. Familie Witherspoone erhält Hilfe von uralten Drachen und anderen Wesen wie Feen und Zwergen, die im Ringen für ihre Freiheit den Druiden bestehen. Es folgt ein Kampf zwischen den Mächten des Guten und des Bösen.
Der Roman weist starke autobiographische Züge auf. Die drei Kinder der Familie Witherspoone finden sich in der Familie der Autorin wieder, ebenso die Pferdeweiden und die Liebe zu diesen Tieren. Während des Lesens fand ich viele Anleihen bei den bekannten Autoren des Genres, doch noch mehr gewann ich den Eindruck, dass hier ein Märchen für die eignen Kinder erzählt wurde. Was mir nicht gefiel, war der Umstand, dass als Heimat wieder einmal mehr das Ausland genommen wurde. Warum konnte die deutsche Autorin, die am Rand von Berlin wohnt, nicht Deutschland nehmen?
Der Roman an sich ist locker-leicht zu lesen, beinhaltet ein paar logische Brüche, die nicht sehr auffallen, und ist eine schöne Mischung aus Gute-Nacht-Geschichte und Fantasygeschichte. Letztlich ist es ein Kinderbuch für etwa zehnjährige Jungen und Mädchen. An eine Erzählung für Erwachsene würde ich weitaus höhere Ansprüche stellen.