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Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Hector sitzt in seinem Garten, macht eine Pause beim Umbau seines neuen Hauses, das er sich zusammen mit seiner Frau gekauft hat. Als er mit einem Fernglas die Gegend beobachtet, entdeckt er eine junge Frau, die sich langsam auszieht. Neugierig geworden, macht er sich auf, um der Sache nachzugehen, und entdeckt nach einer Weile die junge Frau - diesmal jedoch nackt und scheinbar tot. Während er die Frau anspricht, rammt ihm ein Unbekannter eine Schere in den Arm; entsetzt flieht Hector und wird fortan von einem brutal aussehenden Mann mit Gesichtsbandagen verfolgt. Er erreicht in der Dämmerung eine Art Bungalow im Wald; kurzerhand schlägt er ein Fenster ein und entdeckt ein Labor voller verwirrender Gerätschaften im Keller des Hauses. Über ein Walkie Talkie nimmt er Kontakt mit einem Wissenschaftler auf, der ihn, da der Unbekannte ihn weiter zu verfolgen scheint, auf eine Anhöhe lotst. Dort, in einem weiteren Labor, bittet der Wissenschaftler Hector, sich in einer Art Tank vor dem Unbekannten zu verstecken, was dieser widerwillig auch tut.
Plötzlich durchdringt eine Art Lichtblitz ihn und als Hector den Tank wieder verlässt, ist Tag. Außerhalb des Labors entdeckt er über sein Fernglas sich selbst, wie er vor seinem Haus in einem Liegestuhl sitzt und die Gegend beobachtet.
Was erst einmal harmlos beginnt, entwickelt sich im Laufe des Filmes zu einer detalliert und minutiös choreographierten Zeitreisegeschichte, in der jede Tat einen bestimmten Hintergrund besitzt und der Zuseher sich nie sicher sein kann, das das gerade gesehene Ereignis auch so in dieser Art und Weise stehen bleibt. Von Minute zu Minute wird der Film bedrohlicher und befremdlicher und nie reißt der Spannungsbogen ab. Dabei inkludiert der Film geschickt Elemente von SF, Horror und sogar Comedy - ohne jemals albern zu wirken. Die vier hervorragend spielenden Darsteller erreichen ein Zusammenspiel von Paradoxen und auslösenden Faktoren, dass einem schier schwindlig wird. Grundsätzlich folgt der Film der Prämisse Was schief gehen kann geht schief. Den Film betrifft das keienswegs, selten habe ich eine so ergreifende und überzeugende Darstellung von Zeitreisen gesehen. Timecrimes ist ein bisher kaum bekanntes Kleinod, das Thriller- und SF-Fans das Herz höher schlagen lässt!
9 von 10 Punkten