Reihe: Star Wars Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Gefängnisbarkasse Sühne ist eine von vielen, die, mal mehr, mal weniger stark mit Gegnern des Imperiums vollgestopft, zu ihrem Bestimmungsort, dem Gradient Sieben, unterwegs sind. Zwei ihrer Häftlinge sind die Brüder Kale und Trig Longo, die mit ihrem Vater von den Imperialen aufgegriffen wurden. Nach dem Tod des Vaters müssen sich die beiden gegen die Mitgefangenen und gegen willkürlich handelnde Offiziere und Wachmannschaften behaupten. Einer der gröbsten Widersacher ist der Verbrecher Aur Myss. Bei einer Auseinandersetzung erhielt er von Kale eine Verletzung. So von einem Kind erniedrigt zu werden, verlangt nicht nur nach Rache; Aur Miss will die beiden tot sehen. Lediglich durch den Wächter Wembly erhalten die beiden Jungs etwas Unterstützung.
Auf der Krankenstation der Barkasse versieht die Ärztin Zahara Cody ihren Dienst. Zum letzten Mal, denn sie kündigte bei Direktor Kloth. Die aus gehobener Familie stammende Ärztin besitzt andere Vorstellungen von ihrer Arbeit. Daher der Änderungswunsch. Da sie ganz gut mit den Gefangenen auskommt, sie von ihnen respektiert wird, ist ihr Ansehen bei der Wachmannschaft gesunken.
Unterwegs erleidet der Transporter einen Triebwerksschaden. Bewegungslos hängt das Schiff im All und hat scheinbar Glück im Unglück. Ein Sternenkreuzer des Imperiums steht in der Nähe und könnte helfen, wenn er denn auf die Signale der Sühne antworten würde. Der Schiffsführung kommt das Verhalten der anderen Besatzung seltsam vor. Sie entsendet einen Trupp unter der Führung von Jareth Sartoris, der den Sternenkreuzer entert. Der Erkundungstrupp entdeckt nur ein leeres Schiff. Kein Hinweis darauf, warum das Schiff aufgegeben wurde, und auch keine Hinweise, ob die Besatzung in der Nähe auf einem Planeten landete. Die Gruppe teilt sich in Trupps auf. Dabei gelingt es dem Trupp unter Sartoris, dringend benötigte Ersatzteile für die Sühne mitzubringen. Die zweite Hälfte des Enterkommandos erscheint nicht zum vereinbarten Termin am Treffpunkt und bleibt vorerst verschwunden. In ihrem Gepäck finden sich aber auch andere, unbekannte Mitreisende. Sie schleppen einen Virus ein, ohne ihn zu bemerken. Captain Austin infizierte sich auf dem Sternenkreuzer mit einem aggressiven Virus der sich durch ihn ungehemmt auf der Sühne ausbreitet. Es dauert nicht lange, bis sich sämtliche Besatzungsmitglieder und Inhaftierte anstecken. Der Erfolg ist ein qualvoller Tod. Allerdings nicht für lange. Ein paar der Gefangenen sind, aus welchem Grund auch immer, immun gegen die Infizierung. Zu den Immunen gehören die Brüder Longo, der Fiesling Aur Myss, die Ärztin Zahara Cody und Jareth Sartoris. Sartoris flieht mit einer Rettungskapsel von der Gefängnisbarkasse Sühne, wird aber von dem fremden Sternenzerstörer angezogen. Zahara Cody befreit zwei Personen aus ihrer Zelle, bei denen es sich um Han Solo und dessen Wookiee-Begleiter Chewbacca handelt. Aufgrund der Isolation ihrer Gefängniszelle vom Rest der Gefangenen blieben sie vom Virus verschont. Der Gruppe schließen sich Kale und Trig an, die von Wembly aus ihrer Zelle befreit wurden.
Das kleine Grüppchen muss nun zusehen, wie sie überleben und Hilfe erhalten. Das gestaltet sich äußerst schwierig, da die Leichen der Virenopfer sich nicht wie Leichen verhalten. Sie stehen auf und suchen etwas Essbares. Vorzugsweise lebende Lebewesen. Die Situation, in die die Überlebenden geraten, eskaliert. Ein Überleben scheint schwierig bis unmöglich. Ihnen gelingt die Flucht von der Barkasse und sie gelangen zum Zerstörer, bei dem alles begann. Der verletzte Kale bleibt mit der Ärztin im Hangar des Zerstörers zurück, während Trig, Han und Chewbacca zur Kommandobrücke aufbrechen. Ihre einzige Hoffnung liegt darin, den Sternenkreuzer flott zu machen. Bei den Angriffen der Untoten - eine kleine Gruppe blieb beim Entern zurück - wird Kale getötet, während Zahara Cody, Han Solo, Chewbacca und Trig Longo gerade so entkommen können. Auch Jareth Sartoris kann sich in einem imperialen Landungsboot in Sicherheit bringen. Hier trifft er auf Kommandant Gorrister und dessen restliche Besatzungsmitglieder. Die ursprüngliche Besatzung blieb dank eines Antivirus von der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit verschont. Inzwischen erreichten Han und Chewbacca die Kommandobrücke. Zahara Codys Flucht vor den Untoten führte sie in ein Biolabor. Sie findet dabei die Ursache, nämlich ein imperiales Biowaffenprojekt. Wieder im Hangar, flieht die kleine Gruppe mit einem Landungsboot.
Wer die Romane von David Moody kennt, wird sich sehr schnell an die Situation gewöhnen, mit nur einem kleinen Unterschied: Die Welt des Joe Schreiber ist kleiner und überschaubarer. Horror auf einem Raumschiff ist nicht neu, ist doch das große Vorbild der Film Alien. Joe Schreiber ist ein unterhaltsamer Autor, der sich erst in das Star-Wars-Universum einschreiben muss. Die beiden genannten Sympathieträger Han Solo und Chewbacca stellen lediglich das verbindende Element in Nebenrollen dar. Ohne die beiden, mit anderen Namen oder anderem Aussehen, hätte der Roman auch funktioniert. In den Vordergrund stellt der Autor neue Personen. Damit erweitert er den Star-Wars-Kosmos um weitere Charaktere, die durchaus potential hätten. Dieser Roman ist der erste, der in Deutschland von ihm veröffentlicht wurde. Ansonsten ist Schreiber hier unbekannt.
Die Verbindung Horror - Science Fiction - Star Wars ist durchaus lesenswert, funktioniert aber auch, wenn man Science Ficiton durch Fantasy oder Jetztzeit ersetzt und Star Wars ist beliebig durch Stargate, Star Trek, Raumpatrouille Orion oder oder zu ersetzen. Was bleibt, ist ein Roman, der stellenweise ein wenig langatmig, aber gut unterhaltend geschrieben wurde. Die stellenweise beklemmende Atmosphäre und natürlich eine gut dosierte Portion Horror sorgen für ein gelungenes Experiment.
Der Todeskreuzer - die Rezension von Jürgen Eglseer
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