Serie: Doctor Who, Season 29 (New Series, Season 3) Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Mathy Jones (Freema Agyeman) arbeitet als Medizinstudentin im Royal Hope Hospital. Auf dem Weg zur Arbeit begegnet sie kurz dem Doctor, der demonstrativ vor ihr die Krawatte abnimmt. Verwundert setzt sie ihren Weg fort und bemerkt, wie zwei motorradbehelmte und schwarz gekleidete Gestalten das Hospital betreten.
Während der Visite begegnet sie wieder dem Doctor, der ihr als Patient John Smith (das übliche Pseudonym des Doctors) vorgestellt wird. Seltsame Ereignisse häufen sich im und um das Hospital, elektrische Entladungen, Regen nur über dem Gebäude - der auch noch von unten nach oben fällt - und schließllich ein greller Blitz...
Als Martha wieder die Augen öffnet, befindet sich das Hospital auf dem Mond - mit herrlichem Ausblick auf die blau leuchtende Erde. Das große Durcheinander beginnt, als klar wird, dass eine entflohene außerirdische Straftäterin - ein "Plasmavore" - sich in dem Hospital versteckt und die Judoon, nashornähnliche Wesen, das Krankenhaus stürmen, um die Kriminelle festzunehmen. Während dieses Kuddelmuddels, in dem die Plasmavore mittels eines Strohhalmes (!) das Blut aus dem Krankenhausdirektor saugt, lernt Martha den Doctor kennen und hilft ihm, die Gefahr für die entführten Menschen im Hosptal zu bewältigen und den Judoon die Straftäterin zuzuführen.
Die erste Doctor-Who-Folge nach der langen, langen Pause finde ich sehr klassisch gestaltet. Der Transport des Krankenhauses auf den Mond - sozusagen als Fluchtvehikel der Plasmavore - ist das begleitende phantastische Element der Folge. Der eigentliche Kern - Straftäter wird gesucht - könnte auch ohne SF funktionieren und überzeugt dadurch auch recht gut. Sinn der Folge ist es natürlich, den neuen Companion des Doctors, Martha Jones, einzuführen und an seine Seite zu bringen. Ähnlich wie in "Rose", als Rose Tyler in die Serie kam, konfrontiert uns RTD (Russell T. Davies) mit ihrer kompletten Familie - als wenn wir das sehen wollten. Hoffentlich wird die ganze Jones-Familientragödie nicht so ausgeschlachtet wie in den letzten beiden Seasons - muss jetzt nicht unbedingt sein. Jedoch zeugen die Scheidung der Jones und des Vaters blondes Flittchen leider davon, dass RTD wieder seine Real-World-Problemchen unterbringen will. Naja, schauen wir mal, wie das wird. Die Annäherung zwischen dem Doctor und Martha kommt ganz schön flott - als ob der Doctor Rose aus dem Kopf haben will und jetzt mal wieder eine knackige junge Hübsche in seiner TARDIS rumstehen haben möchte - nachdem die "Christmas Bride" ja zumindest äußerlich nicht das Gelbe vom Ei war und das Mundwerk extra erschlagen werden musste. Zumindest ist Martha Jones geistig viel reifer als Rose Tyler und kann eigenständig denken. Das ist ja schonmal etwas. Kein Doctor-Hühnchen!
Diskussionen gibt es sicher über die Kussszene zwischen Martha und dem Doctor - vielleicht kann man mal RTD sagen, dass nicht in jeder Folge unmotiviert herumgeknutscht werden muss - auch wenn man das dann als "genetic transfer" deklariert. Und die "Radioaktivität" in der Schuhhampel-Szene fand ich sehr witzig - andere werden das mit Sicherheit albern finden.
Genug der Kritik - die erste Folge der dritten Season war witzig gemacht, die Story eingängig, und das Ganze macht Freude auf die kommende Season!