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Reihe: S.I. Synthetic Intelligence Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Phase 01 - Der Anfang
Elliot Meister ist ein Meister der Langweiligkeit und ein ständiger Verlierer. Er ist einer jener Menschen, die nach viel streben und nichts erleben. Das Ziel des Lebens ist für ihn immer eine vom Nebel der Gegenwart verhüllte Zukunft. Seit seiner Kindheit leidet er unter Depressionen. Sein langweiliges Leben ändert sich erst, als er die Anhalterin Mia in seinem Wagen mitnimmt. Als Folge davon baut er einen Unfall.
Als Verursacher des Unfalls wird er erst einmal in Untersuchungshaft genommen, da nicht ganz klar zu sein scheint, ob das, was Elliot erzählt, auch stimmt. Seine Anwältin holt ihn aus der Haft heraus, doch sein Leben wird sich dadurch nicht bessern. Eine Reihe unerwarteter Ereignisse verändert sein Leben und Elliot kann sich diese nicht erklären, noch ahnt er, was ihn jetzt erwartet.
Phase 02 - Das neue Leben
Lilly ist Zeitungsreporterin und stößt zufällig auf die Geschichte von Elliot Meister. In letzter Zeit stoßen ihm einige merkwürdige Unfälle zu. Die Geschichte des Überlebenskünstlers interessiert sie, wittert sie dahinter doch eine gute Geschichte für die Zeitung. Auf dem Weg zu ihm wird sie davor gewarnt, sich näher mit ihm und den seltsamen Umständen zu beschäftigen. Die mysteriöse Warnung schlägt sie mit voller Wucht in den Wind, um sich plötzlich an der Seite von Elliot Meister in einer unmöglich erscheinenden Lage wiederzufinden. Elliot zeigt er ihr eine unglaubliche Welt.
Je tiefer sich der Hörer in die Geschichte verstrickt, umso mehr Fragen stellen sich ihm. Scheint ein Geheimnis gelüftet, werden weitere aufgedeckt, die der Aufklärung harren. Hinzu kommt der Wechsel der Erzählenden. Mal ist es Elliot, der zudem von der Überlappung der Welten erzählt, mal ist es die Reporterin. Dieser erzählerische Trick lässt das Hörspiel schneller erscheinen, und - ruck, zuck! - sind die fünfzig Minuten rum und man fragt sich unwillkürlich: War es das schon?
Phase 03 - Geheim
Die Welten geraten immer mehr aus den Fugen, eine vollkommene Trennung scheint unausweichlich. Was sich im Großen abspielt, stellen der Taucher und sein Gegenspieler, der Agent, im Kleinen nach. Elliot Meister selbst wird von anderen Problemen geplagt, die ihm über den Kopf zu wachsen drohen. Die Probleme der anderen Handlungsträger betreffen ihn scheinbar nur am Rande.
Die Hörspielreihe, bereits im Jahr 2009 gestartet, lässt sich schwer beschreiben. Sie ist eine Art Verschwörungtheorie-Mystery-SF-Krimi, wobei die Grenzen fließend sind und im Laufe der Zeit weiter verschwimmen. Die Ungewissheit, die Elliot plagt, überträgt sich auf den Zuhörer. Eines ist in jedem Fall klar: Elliot ist die tragende Handlungsperson und mit ihm muss der Hörer mitfiebern. Die Erzählung selbst ist eine Geschichte, die zwischen ruhigem Erzählpart und schnellen Passagen hin und her wechselt. Die Erzählung wartet immer wieder mit überraschenden Wendungen auf.
Die Sprecher des Hörspiels liefern eine hervorragende Arbeit ab, wodurch man sich als Hörer gut in die Geschichte hineinversetzen kann. Florian Halm als Elliot Meister überzeugt vor allem mit seinen Dialogen. Anke Reitzenstein setzt ihre warme Stimme als Katrin sehr eindringlich ein. Melanie Manstein als Daniela weiß ebenso zu überzeugen wie Edgar Bessen als Arkada. Doch auch die anderen Sprecherinnen und Sprecher stellen keineswegs nur die zweite Wahl dar.
Neben den Stimmen ist natürlich auch die Vertonung wichtig. Mit den richtigen Geräuschen und Musikuntermalungen wird aus einem einfachen Phantastik-Hörspiel ein ergreifendes und fesselndes Hörstück. Es entsteht eine sehr stimmige Atmosphäre, die so schnell keinen Hörer los lässt.
Leider wird die Geschichte mit zunehmender Dauer nicht besser. Ich habe nach dem dritten Teil immer noch nicht den roten Handlungsfaden gefunden, den ich eigentlich erwartete. Im ersten und zweiten Teil schien mir die Handlung extra so aufgebaut, dass sie weiterhin geheimnisvoll wirkte. Doch nun sollte man langsam den Hörer an die Hand nehmen und zeigen, wohin es geht. Von der Idee her ist das Hörspiel nicht schlecht, doch lässt die weitere Handlung bei mir einen etwas faden Geschmack zurück. Die Erzählung wirkt ein bisschen wirr und zusammenhangslos.
Abstriche gibt es auch bei den Titelbildern. Die sind sehr einfach bis langweilig gehalten und tragen nicht dazu bei, das Hörspiel zu einem Verkaufsschlager zu machen. Leider werden sie dem Hörspiel nicht gerecht.