Serie / Zyklus: Shogun Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Harald Jacobsen erzählt uns mit dem dritten Teil die Geschichte um Honda Tometomo weiter. Aber es geht nicht um Honda alleine, denn in seiner Begleitung findet sich Kenji. Honda reitet nach Kyoto, um dort an der Yoshiokaschule seine Arbeit als Lehrer aufzunehmen. Gleichzeitig soll Kenji als sein Neffe an der Schule lernen. Wenn herauskäme, dass er nur ein Schmied war, der dann als Ninja auftrat, würde er bald von der Schule fliegen. Kenji, der zudem noch Mongolenblut in sich hat, gilt dadurch noch als Außenseiter und minderwertig. Es beginnt für ihn eine lange entbehrungsreiche Unterrichtszeit. Gleichzeitig sind die Mönche der Sohei dabei, in Kyoto ihre Vormachtstellung auszubauen. Mit Ankunft des Samurai Honda Tametomo scheinen die Einwohner der Stadt sich etwas sicherer zu fühlen, denn zwischen den einzelnen Mönchsschulen gibt es starke Rivalitäten, die bis zu körperlichen Auseinandersetzungen gehen.
Im Großen und Ganzen sagt der Prolog bereits, worum es in diesem Roman geht. Ein neuer Anführer der Gerechten wird gesucht. Ein Mönch in den Händen der Sohei stirbt, nicht ohne Triumph, dass es nach ihm einen neuen Anführer geben wird.
Autor Harald Jacobsen konnte mit dem Roman wieder überzeugen. Bereits seine ersten beiden Romane gefielen mir sehr gut, da das ungleiche Duo Kenji und Honda viel Konfliktstoff bot. Auf der einen Seite der ehrenwerte Samurai, auf der anderen Seite der wegen seiner Mischlingsherkunft abgewiesene Schmied. Beide zusammen sind hervorragend beschrieben.
Als kleines Extra bietet das Heft die Kurzgeschichte: "Denn Ehre ist mehr als mein Leben". Durch die Kürze des Romans konnte der Herausgeber und Verlagsgründer Hermann Schladt eine eigene passende Geschichte beisteuern. Sie erzählt vom Leben und Leiden eines Samurais und gleichzeitig von einem Vater-Sohn-Konflikt.
Beide Erzählungen gefielen mir sehr gut, und ich hoffe, weitere Romane aus dem alten Japan lesen zu können.