Serie / Zyklus: Genotype 4. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Im Jahr 2007 entkamen mehrere Kulturen modifizierter Retro-Viren aus den Entwicklungs-Laboren eines grossen europäischen Pharmakonzerns. Der Zwischenfall blieb lange unbemerkt, und ehe Abwehrmassnahmen Erfolg zeigten, hatten sich die Stämme durch ihre menschlichen Überträger bereits über alle Kontinente hinweg ausgebreitet. Die Folgen waren verheerend. Innerhalb kurzer Zeit wurde Zweidrittel der Menschheit vernichtet und der Rest muss sich nun mit den Folgen, bis hin zu Mutationen, auseinandersetzen. Soweit die Grundlagen.
Inzwischen schreiben wir das Jahr 2099. Jon Zaati und Juliette Dsunukkwa sind nach Kuba unterwegs. Ein Wasserflugzeug setzt sie und ihren Begleiter Sergej Stemus nahe der Stadt Casilda ab. Ihr Ziel ist es, zwei Agenten der EAD ausfindig zu machen und ihr Treiben zu unterbinden. Doch noch während ihrer Suche, sind sie bereits in der Überwachung einer anderen Gruppe.
Kaum in Casilda angekommen, suchen sie dort Unterkunftsmöglichkeiten. Die drei Neuankömmlinge werden zwangsläufig getrennt. Sergej wohnt allein, während Julie und Jon vergeblich versuchen, ein Liebespaar zu spielen. Ihr Kontakt, das Mädchen Maria, durchschaut die Sache sehr schnell. Aber das Mädchen ist mehr. Sie ist der örtliche Kontakt zwischen den Mutationen und den Normalsterblichen. In einer Art Symbiose helfen sich die beiden so unterschiedlichen Gruppen gegenseitig. Jedenfalls solange, bis die EAD-Agenten auftauchten.
Julie, Jon und Sergej stehen bald im Mittelpunkt einer Schiesserei und gleichzeitig zwischen den Fronten. Sie wollen doch nichts anderes als die beiden Agenten herausholen und sonst nichts weiter. Letztlich mischen sie aber eine Einheit mit Cyborgs auf und die beiden Anführer der Gruppe werden gefangen genommen.
Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten. Der Roman von Martin Hoyer ist toll geschrieben. Er hat mehr Tiefgang als ein "Heftchenroman" und mehr sprachlichen Witz als ich von manch anderen Autor gewohnt bin. Es ist inzwischen der vierte Roman von ihm aus der Reihe, doch wird er den nächsten Roman an einen Kollegen, Dirk Taeger, abgeben.
Das Gefällige an Schatten über Casilda ist, dass es viel Spannung gibt, eine durchgehende Handlung, keine Handlungsabbrüche und im Hintergrund ein wenig mehr Handlungsfäden als manch ein Roman anderer eingeführter Romanautoren. Wer spannende SF mit einem Untergangstouch mag, ist hier bestens aufgehoben.