Serie / Zyklus: Perry Rhodan - Andromeda | |
Lfd. Nummer: 6 | |
Titel: Die Zeitstadt | |
Autor: Ernst Vlcek & Leo Lukas | Verlag: Heyne |
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Erscheinungsdatum: | |
zusätzliche Inhalte: | |
Besprechung / Rezension von Andreas Nordiek |
"Dieser Roman entstand in Zusammenarbeit mit Leo Lukas." Dieser kleine Satz findet sich gleich zu Beginn des Romans und erinnert einem an eine etwas längere Verlagsinfo von vor einigen Wochen, in der von gesundheitlichen Problemen Ernst Vlcek die Rede war, die ihm über Monate hinweg nicht zum Schreiben kommen ließ. Mittlerweile haben sich diese verbessert, so dass ein neuer Heftroman im Juni von ihm erscheinen wird.
Der Abschlussroman bietet dem Leser selbstredend die Auflösung aller bisher aufgeworfener Fragen. Die Invasion durch die Truppen des Gelben Meisters wird ultimativ beendet, in dem mit dem Tod des Meisters auch alle Raumschiffe, Stützpunkte usw. sich durch Selbstzerstörung vernichten. Vor allem die Tefroder werden auf zerstörte Welten zurückkehren und eine lange Phase des Wiederaufbaus wird die nächsten Jahrzehnte Andromedas prägen. Die Zivilisationen dieser Galaxien standen kurz vor der totalen Unterwerfung und müssen nun sehr nahe zusammenrücken, damit der Wiederaufbau rasch vonstatten geht.
Über die totale Selbstvernichtung des Feindes kann man als Leser sicherlich sehr unterschiedlicher Meinung sein. Am Ende des Romans findet die Invasion in einigen Sätzen ihr Ende, welches gleichbedeutend ist mit dem Tod von unzähligen Lebewesen Ganze Völker dürften mit der Vernichtung des Gelben Meisters auch ihren Tod gefunden haben.
Natürlich muss eine befriedigende Lösung am Ende der sechs Taschenbücher stehen, aber so drastisch hätte ich sie mir nicht vorgestellt. Dabei standen den Verantwortlichen aus meiner Sicht gar nicht so viele Möglichkeiten zur Verfügung. Das aus den Kampftruppen des Gelben Meisters nun auf einmal geläuterte Wesen wurden, die sich am Wiederaufbau der Galaxis beteiligen würden, war eher eine unwahrscheinliche Variante. Gleichwohl wäre für ein unblutiges Ende durchaus Raum gewesen. Ich persönlich hätte mir ein anderes Ende durchaus gewünscht.
Aber dies ist nun einmal mehr nicht der Fall gewesen und so verarbeite ich den gestern beendeten letzten Band und lasse die Informationen über den Werdegang des Gelben Meisters zur Superintelligenz und deren Devolution noch einmal kurz Revue passieren.
Den beiden Autoren ist es gelungen die Millionen von Jahre umfassende Geschichte des Gelben Meisters knapp und prägnant zu schildern. Dadurch dass der Werdegang aus der Sicht von daran teilhabenden Einzelwesen geschildert wird, behält diese einen Teil ihrer Faszination, wird aber dennoch begreifbar und glaubwürdig. Der Aufstieg und Fall erinnert mich an bereits bekannte Geschehnisse aus der Heftserie. Superintelligenzen wie Seth Apophis oder mächtigen Wesen wie dem Herrn der Elemente/Dekalog (?) verfügen über einen vergleichbaren Werdegang.
Aber was soll es? Die Serie lebt in den letzten Jahren aus sich heraus und viele der heutigen Taschenbuchleser dürften die Heftserie in ihrer Gänze sicherlich nicht kennen. Insoweit können die Autoren durchaus von sich selbst klauen. Lediglich der finanziell vergleichbar unbedeutende Altfan dürfte auf dieses Manko hinweisen. Durchaus zurecht wie ich finde.
Der Humor von Leo Lukas, der keinesfalls unumstritten bei manchen Lesern ist, kommt nicht ganz so deutlich zum Vorschein wie in dem von ihm allein verfassten Taschenbuch. Zum Glück bleibt Norman in der Kabine und wird kein Missionsmitglied. Ein halbintelligente Klonelefant wäre auch völlig deplaziert gewesen.
Die Beziehung zwischen Perry Rhodan und Kiriaade findet im vorliegenden Roman ihren Höhepunkt und zugleich ihr Ende. Beide fühlen sich mehr als nur zueinander hingezogen und geben ihren Gefühlen sehr schnell nach, wobei Perry Rhodan nicht mal einen Gedanken an Mondra Diamond verschwendet, was in meinen Augen doch verwunderlich ist.
Das letztlich Kiriaade den Todesstoß gegen den Gelben Meister ausführt, ist nur konsequent, denn allein sie befindet sich halbwegs auf eine Stufe mit diesem Wesen.
Insgesamt gesehen konnte der Roman mich unterhalten, ohne dass ich ihn als einen der besseren Werke der PR-Serie bezeichnen würde. Der Andromda-Zyklus wurde mit diesem Roman plausibel abgeschlossen. Alle offenen Handlungsstränge fanden hier ihr Ende und Andromeda wurde von einer großen Gefahr befreit.
Als den ganz großen Wurf würde ich diesen Zyklus nicht bezeichnen, obwohl sich die Romane gut verkaufen und der Zyklus für beide beteiligten Verlage ein wirtschaftlicher Erfolg ist. Dennoch ist der Zyklus zu sehr mit der Heftserie verbunden gewesen. Superintelligenzen, Kosmokraten und Chaotarchen bilden den Handlungshintergrund, den der Leser bereits aus der Heftserie her kennt. Die Verantwortlichen haben nicht den Mut aufgebracht die Serienhandlung außen vor zu lassen und etwas unabhängiges zu schaffen. Deshalb bleibt der Zyklus als Ganzes eine kleine Enttäuschung. NICHT ÜBEL.
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