Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Zamonien ist ein vergessener Kontinent, den man nur durch Dimensionslöcher erreichen kann. Und wäre nicht unser berühmter Gevatter Blaubär, der in den Finsterbergen zur Schule ging und später Karriere als Kapitän machte, wir wüssten bis heute nichts von ihm.
Im fünften Kapitel der 13 ½ Leben des Kapitän Blaubär trifft selbiger auf Wolpertinger und damit auf RUMO. Einige Zeit später befreit gerade Rumo unseren Lügenbären, und somit sind die beiden eigentlich quitt. Soweit zu Rumos Hintergrund. Im vorliegenden Roman geht es nur um den jungen Rumo und darum, zu sehen, wie er sich entwickelt.
Rumo ist ein kleiner und hilfsbedürftiger Wolpertingerwelpe. Wolpertinger sind laut Walter Moers Mischlinge zwischen Wölfen und Rehen. Er wuchs auf einem Bauernhof bei den Fhernhachnzwergen auf. Eine bösartige und gewalttätige Gruppe von Teufelszyklopen überfällt den Hof und verschleppt alles, was lebt und sich bewegt. Damit wechselt das Zuhause von Rumo. Vom Bauernhof zur Speisekammer. Die Teufelszyklopen wohnen auf den Teufelsfelsen, einer schwimmenden Insel, wo die Entführer ihre lebende Nahrung halten. Und wie gute Bauern sich freuen, wenn ihr Schlachtvieh größer wird und gesund aufwächst, so sehen die Teufelszyklopen dem Wachstum ihrer Nahrung zu. Aber Rumo lernt die Haifischmade Volzotan Smeik kennen, den späteren Lügentycoon. Dieser erzählt ihm sehr viel über die Geschichte des Landes und hilft ihm zu überleben. Als Rumo endlich groß genug ist, schmieden sie Fluchtpläne, die sie von der Teufelsinsel herunterführen sollen. Rumo macht sich auf den Weg, er kämpft und liebt, gewinnt und verliert und ist auf einer Suche, die ihn überallhin führt. Er lernt schließlich Rala kennen, eine Wolpertingerdame, die er anhimmelt und letztlich sogar noch aus der Untenwelt befreien muss. Damit wird er nicht nur zum Freund, sondern gleich zum Helden seiner Angebeteten.
Walter Moers führt uns in die Welt Zamoniens. Mit der Figur des Rumo hat er einen guten Pfadfinder geschaffen, der uns nicht nur den Weg zeigt, sondern gleichzeitig seine Abenteuer miterleben lässt. Dabei kann man das Buch gar nicht richtig als Roman bezeichnen. Eher sind es viele Geschichten innerhalb einer großen Geschichte. Die eigenwillige Figur entwickelt so etwas wie ein Eigenleben. Damit ist Walter Moers gelungen, aus seiner Welt des Kapitän Blaubär eine neue Figur zu 'pushen'. Im Prinzip ist das Buch ein Geschenk für den Leser und die Leserin, aber eine Strafe für überstrapazierte Lachmuskeln.