Titel: Rocket Attack, U.S.A. Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die Sowjetunion blamiert die USA mit dem Start ihres ersten Satelliten - des Sputnik. Natürlich ist das amerikanische Militär äußerst misstrauisch bezüglich der Absichten des künstlichen Mondes und beginnt hier nachzuforschen. Wie gut, dass man in London einen der besten Agenten ("yeah, aha, mhm") stationiert hat und in Moskau mit der Frau des Verteidigungsministers (starrer Blick und möglichst keine schauspielerische Tätigkeit) eine gute Informationsquelle besitzt. Beide Agenten werden aktiviert und sollen herausfinden, was denn die Russen WIRKLICH mit dem Sputnik vorhaben. Natürlich wird Tannah, die spionierende Ehefrau entführt, muss vom Spitzenagenten im Trenchcoat, John Manston, gerettet und mehrmals notfallmäßig geküsst werden. Und die Russen haben nichts anderes vor, als böse über die amerikanische Forschung über Interkontinentalraketen zu schimpfen und dies als Kriegsanlass zu nehmen. Zu Beginn des Streifens wird noch die Gefahr beschworen, dass die an sich friedliche Regierung der Sowjetunion in der Gefahr ist, vom Militär abgelöst zu werden. Als das im Film natürlich passiert, wird dies nicht weiter thematisiert und als natürlicher Lauf der Dinge angesehen. Würde man ja vielleicht auch so machen, oder? Herr Oberspion Manston findet schlussendlich heraus, dass die kleine Sputnik-Kugel all das mühsam gesammelte amerikanische Wissen über die ICBM (Interkontinentalraketen) quasi aus dem Land herausgesaugt hat und in russischen Labors eine solche Rakete nun fertiggestellt wurde (Rekordzeit!). Das gute Ding steht nun im Vorgarten der Wissenschaftler - freilich ohne jegliche weitere Startvorrichtung - getankt wird mit einem Bezinkanister - und wird, weil man ja böse ist und das Ding ja irgend einen Nutzen haben soll, abgeschossen.
In Amerika selber bricht nun gemäßigte Panik aus - die militärische Führung alarmiert alle Stellen und stellt den Verteidigungszustand her. Die Bevölkerung wird mit Sirenen gewarnt, was zumindest in New York den Leuten ziemlich egal ist - man schaut zwar gebannt in den Himmel, geht aber der üblichen Alltagstätigkeit weiter nach. Nachdem sich der junge Radioreporter, der tapfer einen Tipp nach dem anderen abgegeben hat, wie man sich schützen kann ("Wenn sie keinen Schutzbunker erreichen, legen sie sich auf den Boden und bedecken sie sich mit einer Zeitung"), via Mikro von seiner Familie verabschiedet hat, explodiert der nukleare russische Sprengsatz in der Millionenmetropole.
Mit Blick auf einen brennenden Lieferwagen wird abgeblendet - mit der Prämisse, dass "wir das nicht zulassen können!"
"Rocket Attack, U.S.A." ist ein grausam anzusehender Propagandafilm der USA - die Russen sind die Bösen, wollen nur unsere Zerstörung und Vernichtung. Die schauspielerischen Tätigkeiten gehen gegen null und die Special Effects sind kaum vorhanden. Die Storyline ist vorhersehbar und dient einer offensichtlichen, platten Propagadapolitik. Etliche Fehler entstanden nur, weil man sich einen Käs darum geschert hat, das Ganze in irgendeiner Weise plausibel zu machen, sondern sich nur der Gesamtaussage widmen wollte. Dass die Menschen am Ende des Films in New York so lächerlich ruhig ihrem Untergang (3 Millionen Tote) entgegensehen, hat wohl auch erzieherischen Effekt - so werden kurz vor dem Einschlag noch schnell ein paar Kleinkinder in die Kamera gehalten....
Entsetzliches Machwerk mit furchtbarer politischer Aussage, dafür gibt's 0 Punkte!