Titel: Quantum Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Quantum des in Edinburgh lebenden und lehrenden Finnen Hannu Rajaniemi gilt als brillantes Debüt. Sagen andere. Ob dieses Buch tatsächlich so brilliant ist, müssen die Leser des Buches selbst entscheiden. Als Leser und Rezensent der ersten Stunde kann ich das nicht ganz unterstützen. Der Text des Verlages lautet:
Seine Verbrechen sind im ganzen Sonnensystem bekannt – der Meisterdieb Jean le Flambeur kann sich jedoch an keine seiner Taten erinnern. Was ist mit seinem Gedächtnis geschehen? In wessen Körper steckt er? Und warum rettet ihn die ätherische Kriegerin Mieli aus seiner erbarmungslosen Gefangenschaft? Ausgerechnet in der Stadt des Vergessens soll Jean Antworten finden. Dort wird menschliche Lebenszeit als Währung gehandelt, und Erinnerungen sind der kostbarste Besitz jedes Einwohners. Und weil auf keinem Planeten Verbrechen härter bestraft werden, muss der Meisterdieb ohne Gedächtnis auf dem Mars den brillantesten Coup aller Zeiten durchziehen …
So etwas Ähnliches hatte ich bereits vor einiger Zeit gelesen. Die Idee ist also nicht neu.
Das Buch beginnt recht verstörend mit dem Ich-Erzähler Jean le Flambeur und geht genauso verstörend mit Mieli weiter. Die vielen Identitäten, die hier eine Rolle spielen, sind mir zu undurchsichtig. Die Welt, die Hannu Rajaniemi erschuf, erschloss sich mir leider an keiner Stelle. Die Figuren, die in Hannu Rajaniemis Zukunft spielen, wirkten mir ziemlich aufgesetzt. Ich fand mich in keinem der Handlungsträger wieder. Es war, als ob ich einen Film sähe, der mich nicht sonderlich fesseln konnte.
Meisterdieb Jean le Flambeur versucht, sein Gedächtnis auf dem Mars wie ein Puzzle zusammenzusetzen und gleichzeitig eine große Verschwörung aufzudecken. Natürlich gibt es einige, die dagegen sind, sodass wir eine Art SF-Krimi in den Händen halten. Jean le Flambeur sitzt in einem Gefängnis, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Der therapeutische Teil seiner Haft in einem Glasgefängnis ist der Vorgang, zu töten oder getötet zu werden. Ziel dieser erzieherischen Maßnahme ist es, aus ihm wieder einen normalen Bürger zu machen. Einen angepassten, nicht aufmuckenden Bürger. Bis zum Ende seiner Haft müsste er sich mit dieser Entscheidung beschäftigen, die jedesmal ein wenig anders ausfallen würde. Stattdessen befreit ihn Mieli, eine geflügelte Cyber-Nina. Und an dieser Stelle sei mir zu erwähnen gestattet, dass mir das Titelbild der amerikanischen Ausgabe besser gefällt als die seelenlose deutsche Ausgabe. Mieli stiehlt sein Bewusstsein und gibt ihm einen neuen Körper. Der Grund ist einfach: Der Meisterdieb soll einen Auftrag erfüllen, bei dem Mieli ihm nicht nur hilft, sondern ihn auch gleichzeitig überwacht.
Der Roman hat mich in keiner Weise überzeugt. Ich fand keinen klaren Handlungsstrang und die Handlungen der Figuren fand ich oft nicht logisch nachvollziehbar. Zudem konnte ich mich in keine hineinversetzen.