Titel: Poltergeist Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Die Familie Freeling lebt glücklich im Siedlungsgebiet Cuesta Verde. Während Vater Steve seinem Job als Verkäufer neuer Häuser nachgeht, widmet sich seine Frau Diane ganz dem Haushalt und den drei Kindern. Eines Tage jedoch wird die Beschaulichkeit durch merkwürdige Ereignisse unterbrochen. Es scheint, als ob Geister die Familie heimsuchen und sie dann in Angst und Schrecken versetzen. Allerdings keiner ahnt, dass dies alles nur ein Ablenkungsmanöver ist, denn die unbekannte Macht ist hinter der jüngsten Tochter Carol Anne her. Die Ereignisse spitzen sich zu, als Carol Anne auf mysteriöse Weise verschwindet.
Fast zeitgleich zu seinem Film E. T. produzierte Steven Spielberg die Gruselgeschichte, die unter der Regie von Tobe Hooper entstand. Hooper, der vor allem durch sein THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE, SALEM’S LOT und LIFEFORCE bekannte geworden ist, führte bei dem Projekt Regie, das von Anfang unter keinem guten Stern stand. Hoopers Vorstellungen entsprachen nicht Spielbergs Vorstellungen, so dass bis heute gemunkelt wird, dass der Meisterregisseur selbst Hand an den Film legte, obwohl zum damaligen Zeitpunkt ein Regisseur nicht zwei Filme gleichzeitig drehen durfte. Aber auch wenn das Gerücht nicht der Wahrheit entspricht, es steht fest, dass Steven Spielberg sich massiv in die Entstehung des Films einmischte.
Schaut man sich POLTERGEIST aus heutiger Sicht an, so bekommt man einen eindrucksvollen Horrorfilm geboten, der vor allem durch hervorragende Spezialeffekte glänzt. Kein Wunder, denn der Film gehörte zu einem der ersten großen Jobs von George Lucas' Trickstudio ILM. Unter Effektguru Richard Edlund entstanden visuelle Effekte, die auch im Zeitalter des Computeranimation nichts von ihrem Reiz verloren haben. Hinzu kommt noch eine gute Story und eine Riege von sehr guten Darstellern, die dem ganzen Projekt Glaubwürdigkeit verliehen. POLTERGEIST ist mittlerweile ein richtiger Klassiker des Genres geworden.
Im Gegensatz zur 1. Auflage der DVD wurde der Film intensiv restauriert. Die Bildqualität kann sich durchaus mit heutigen Produktionen messen. Schärfe und Kontrast bewegen sich auf einem hohen Level, so dass viele Details erkannt werden können. Auch die Defekte, die man bei der 1. Auflage feststellen konnte, wurden komplett ausgemerzt. Die Farbgebung ist intensiv, und auch die Schwarzwerte können für einen Film diese Alters mehr als überzeugen.
Der deutsche Ton in Dolby Digital 2.0 klingt stellenweise etwas dünn. Wie die Soundkulisse bei einem Film diesen Alters aussehen kann, beweist allerdings die englische Tonspur. Zwar steht sie etwas hinter heutigen Produktionen zurück, bietet aber dennoch ein sehr beeindruckendes Ergebnis für einen 25 Jahre alten Film.
Wer bei den Extras hofft, etwas über die Entstehung von POLTERGEIST zu erfahren, der wird bitter enttäuscht. Die beiden Dokumentationen auf der Scheibe beschäftigen sich mit "realen" Geisterphänomenen, aber nicht mit dem Klassiker selbst. Ein Making of oder anderes Infomaterial findet man nicht.
Für eine 25th Anniversary Edition kommt POLTERGEIST etwas mager daher. Zwar kann der Film auf jeden Fall überzeugen, doch spürt man, dass Warner Home Video diese Edition etwas lieblos von den Extras her zusammengestellt hat. Etwas mehr wäre besser gewesen. Empfehlenswert ist der Film aber dennoch auf jeden Fall.