Serie: Star Wars - Rebellion, Bände 01 bis 05 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Die Handlung der ersten Miniserie innerhalb der "Rebellion"-Reihe schließt nahtlos an den letzten "Empire"-Band und den Rebellion-Promo "Crossroads" an. Nach den Ereignissen auf Kalist VI, als während einer Befeiuungsaktion der Allianz der Mathematiker Jorin Sol wieder in die Reihen der Rebellen gelangte, traf Luke Skywalker auf seinen Jugendfreund Janek "Tank" Sunber. Das Wiedersehen gestaltete sich allerdings alles andere als herzlich, denn Sunber dient als Lieutenant in den Reihen des Imperiums und sieht Luke Skywalker als eine Gefahr für den Frieden in der Galaxis. Als Skywalker Sunber auch noch verwundet, schwört dieser Rache und eröffnet seine Begegnung mit dem Held von Yavin, Lord Vader.
Jorin Sol ist währenddessen im medizinischn Bereich von Rebel One untergebracht, dem Führungsschiff der Rebellenflotte. Nach seiner Befragung durch den Allianz-Geheimdienst wird er entlassen, offenbart jedoch eine psychische Beeinflussung durch das Imperium, als er ein Attentat auf die Rebellin Deena Shan durchführt. Versichernd, dass der Bann nun gebrochen ist, kann Jorin Sol wieder seine Dienste aufnehmen.
Janek Sunber schickt eine kurze Nachricht an Luke Skywalker, in der er anbietet, die Seiten zu wechseln. Das Zusammentreffen mit ihm auf Kalist VI habe ihm die Augen geöffnet und er wolle nun auf der Seite der Rebellen dienen. Leia Organa und ihr Stab verbieten Luke, zu dem genannten Rendezvouspunkt zu fliegen, da sie eine Falle vermuten. Jedoch hält sich Luke nicht daran, freut sich blindlings über den Sinneswandel seines damaligen Freundes und bricht zusammen mit Deena Shan zu einer Rettungsaktion auf. Er findet Sunber auf einer verlassenen Raumstation, gefoltert und verwundet. Sunber warnt Skywalker vor einer Falle - und schon müssen sich Luke und Deena gegen eine Vielzahl von Sturmtruppen wehren - ironischerweise angeführt von Captain Roshuir, zu dem Deena romantische Gefühle entwickelt hat - die allerdings alles andere als erwidert werden.
Skywalker, Shan und Sunber können schließlich fliehen und werden nicht gerade begeistert von Leia Organa empfangen. Nachdem sich der Geheimdienst so gut wie sicher ist, das Sunber keine Gefahr darstellt, kann er sich teilweise frei auf Rebel One bewegen. Das nutzt Sunber sogleich, um den Plan des Imperiums vorzubereiten, denn nicht nur er spielt ein falsches Spiel - als Jorin Sol Leia Organa und die Führungsgruppe der Rebellion niederschießt und eine riesige Flotte des Imperiums aus dem Hyperraum bricht, naht das Ende der Rebellion...
Die Miniserie ist sehr gut gelungen. Es werden nicht nur schon in der Vorgängerreihe eingeführte Charaktere weiter benutzt, um Kontinuität in der Comicreihe und beim Leser zu erzeugen, es wird auch meine Skepsis, dass die schon recht breit ausgetretene Handlungsebene um die ersten drei Kinofilme nur Langeweile erzeugen kann, widerlegt. Die fünfbändige Miniserie reißt mit, ist voller Spannung und Wendungen. Nebenher wird mit dem Verbrecherring um Razor und den Rebellenspion Wyl Tarson eine weitere Handlung vorbereitet, aber auch dieses fügt sich nahtlos in die Story ein. Der Konflikt von Luke Skywalker und Janek Sunber wird mit gut gestalteten Rückblenden in ihre Jugendzeit auf Tatooine geschildert, im Falle Sunbers kommen noch die durch die imperiale Beeinflussung erzeugten Visionen von Vorgesetzten hinzu. Gegen Ende steuert das Ganze natürlich auf einen tragischen, fast griechischen Höhepunkt zu, als sich die beiden ehemaligen Freunde bekämpfen und dies eigentlich nicht wollen. Die Seiten werden hier innerhalb weniger Panels gleich mehrfach gewechselt, der Gewissenskonflikt ist fast spürbar.
Der Comic selber ist zweifach gestaltet. Einerseits haben Lacombe und Glass Zeichenstifte für die Ausgestaltung benutzt, andererseits in zwei Bänden Tusche. Mir selber gefällt die Zeichenstift-Version besser, da Letzteres mit etwas zu ungelenk wirkt und mir die 3D-Effekte durch die Erzeugung von Unschärfen in der Stiftzeichung sehr gut gefallen haben.
Toll in allen fünf Bänden die mindestens einmal vorkommenden, über zwei Seiten laufenden Grafiken von Bodenangriffen oder Weltraumschlachten - das klingt jetzt vermutlich ziemlich militaristisch, aber die detailfreudig und bombastisch angelegten Schlachtszenen wissen zu beeindrucken.
Insgesamt macht die Reihe bisher sehr viel Spaß, und es wird gute Unterhaltung geboten. Natürlich ist "Rebellion" mittlerweile auch in Deutschland in der Star-Wars-Reihe des Dino-Verlages erschienen.