| Serie: Star Trek Year Four - Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Natürlich ist Star Trek nicht tot. Selbst nach der Einstellung der letzten ST-Serie "Enterprise" gingen die Veröffentlichungen im Roman- und Comic-Bereich weiter. Im letzteren Fall widmete man sich bislang anderen Crews und Abenteuern, als in den bekannten Serien schon vorbereitet wurden - beispielsweise New Frontier oder Early Voyages. Vielleicht als kleine Vorbereitung auf den kommenden Kinofilm widmet man sich nun wieder dem klassischen Star Trek - mit der Enterprise 1701 ohne irgendwelche Buchstaben. Mit Year Four erinnert IDW daran, dass die Enterprise eine 5-Jahres Mission hatte (laut Vorwort - meines Wissens waren das mehrere solcher Missionsblöcke, aber nun ja) und widmet sich nun dem vierten Jahr.
To boldly go - wo noch kein Scriptwriter je gewesen ist. Denn die Story ist recht schnell erzählt. Die Enterprise entdeckt eine riesige Planetenkonstruktion - mehrere Dutzend Himmelskörper sind miteinander verbunden - geht schnell darüber hinweg und besucht auf dem derzeit einzig bewohnten Planeten den Wissenschaftler Ottello Beck. Nachdem ein Rot-Hemd-Träger (wie jeder Leser korrekterweise erwartet hat) das Zeitliche gesegnet hat, eröffnet Beck dem Away-Team (wie immer die komplette Führungscrew), dass er auf der Suche nach dem Heilmittel seltener Krankheiten sei und das hiesige Labor nutze. Die Konstruktion sei vor tausenden Jahren erbaut worden, die Bewohner hätten alle Krankheiten geheilt, jedoch nicht ihre Agressionen und hätten sich dann fast selbst ausgerottet. Die überlebenden B'Nai helfen nun Beck bei der Erforschung der Logan-Krankheit. Kirk findet heraus, das Becks Frau an dieser Krankheit leidet; McCoy wird Zeuge, wie Beck in einem Wutanfall einen seiner Assistenten erschießt. Die Enterprise wird mit Atomraketen angegriffen, Kirk und McCoy eingesperrt und am Schluss erschießen sich alle gegenseitig - bis auf Kirk und McCoy natürlich.
Wem das jetzt zu schnell ging, dem sei nicht empfohlen, diesen Comic zu lesen, den in diesem Tempo geht das voran - auf immerhin 37 Seiten Comic. Dass da nicht viel Raum für Sentimentalitäten bleibt ist verständlich, aber auch so gering geschätzte Dinge wie Spannung, Erwartungshaltung oder schlicht Unterhaltung bleiben komlett auf der Strecke.
Die Zeichnungen selber sind grauselig. Menschen von nahem sehen aus wie in den Zeichentrickfilmen, welche frühmorgens auf SuperRTL laufen und wenn sie perspektivisch weiter weg stehen, wirken sie mutantös und völlig undetailliert. Anderen mag dieser Stil gefallen, mir jedoch nicht. Im Zusammenhang mit der völlig unzureichenden Story stellt sich mir die Frage, wer diesen Comic braucht - bei einer Nichtveröffentlichung hätte er keinesfalls gefehlt.
Meine Bewertung: 2 von 10 Punkten