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Titel: Moon Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Schon lange hat kein Film mehr auf dem Mond gespielt. Regisseur Duncan Jones nahm sich dieses Sachverhalts an und verlegte die Handlung seines Debüts auf unseren Erdtrabanten. Dort wartet seit drei Jahren Sam Bell auf seine Ablösung. Seine Aufgabe besteht darin, die Förderung von Rohstoffen des Konzerns Lunar Industries zu überwachen. Sein Vertrag läuft in drei Wochen ab, dann kann er endlich zurück zur Erde. Allerdings kommt es bei der Förderung zu einem unerwarteten Unfall, bei dem Bell verletzt wird. Als er wieder zu sich kommt, liegt er auf dem Krankenbett seiner Station. Doch er ist nicht mehr allein. Jemand, der genau so aussieht wie er selbst, scheint inzwischen seinen Platz eingenommen zu haben.
Selten genug gibt es hervorragende SF-Filme. „Moon“ ist ein solch seltener Fall. Duncan Jones kreierte ein extraterrestrisches Kammerspiel, in dem Sam Rockwell als einziger Hauptdarsteller fungiert. Diese Arbeit erledigt Rockwell erstklassig. Ihm zur Seite steht zwar Kevin Spacey, doch nur als Stimme des Stationsroboters Gerty. Jones liefert kein nichtssagendes Spezialeffektgewitter ab, sondern erzählt die Geschichte um den einsamen Bergarbeiter auf der dunklen Seite des Mondes in leisen Tönen. Heraus kam daher ein sehr ruhiger Film, der jedoch aufgrund des außergewöhnlichen Vorfalls, der auf der Station geschieht, nicht ohne Spannung ist. Als der zweite Sam Bell auftaucht, stellt sich plötzlich die Frage, wer der echte Sam Bell ist. An diese Frage schließt sich konsequenterweise ein zweites Problem an, das sich damit beschäftigt, woher dieser Doppelgänger kommt. Jones ergeht sich nicht in philosophischen Diskursen über die Frage „Wer bin ich?“, sondern führt das Geschehen hin zu einer Spurensuche nach Hinweisen, die Aufschluss darüber geben, wieso sich plötzlich zwei Sam Bells in der Station aufhalten. Einerseits entsteht somit ein sensibles Drama, andererseits ein interessantes Weltraumrätsel.
Zwar kommt die Story an manchen Stellen etwas ins Wanken, doch Duncan Jones gelingt es jedes Mal, diese Stellen für sich zu nutzen, indem er diese an einen neuen Faden hängt, wodurch sich jeweils neue Facetten des Rätsels ergeben. Eine gute Optik sowie ein gelungener Soundtrack runden das Ganze ab. Alles in allem also sehr sehenswert.