Titel: Monsterseelen - Morgen seid ihr alle tot Eine Besprechung / Rezension von Carmen Weinand |
Ein Journalist, eine russische Agentin und ein gigantisches Verschwörungsnetzwerk rund um die Organsisation “Pandoras Gral” bilden hier das Grundgerüst für einen nicht unbedingt leicht verdaulichen Horror-Mystery-Thriller.
Sehr viel mehr über den Inhalt erfahren wir auch nicht im Klappentext und dabei sollte man es auch belassen, wenn man keine unverzeihlichen Spoiler generieren möchte.
Der Roman wurde in drei Akte aufgeteilt, die wiederum in kurze Kapitel unterteilt wurden, die der Autor mitunter beispielsweise nur als “Fragment 3″ bezeichnet hat. Die Kürze dieser Fragmente kommt in erster Linie im ersten Akt zum Tragen. Dort entsteht zunächst ein für mich einigermaßen schwieriger Einstieg in die Story. In ziemlich kurzer Zeit werden einem nämlich hier eine Menge Charaktere und Handlungsfetzen um die Ohren geworfen, die man erst einmal sortieren und speichern muss, bevor man in der Lage ist, sich auf die Geschichte zu konzentrieren. Kurze Fragmente, kurze und knappe Sätze, eine abgehackte Schreibweise mit vielen angedeuteten Lücken ( … ), diverse Personen und immer wieder Häppchen aus diversen Handlungssträngen verlangen dem Leser hier einiges an Konzentration ab.
An dieser Stelle komme ich nicht umhin, zuzugeben, dass es mich ein wenig Überwindung gekostet hat, am Buch festzuhalten, weil ich diesbezüglich eher simpel gebaut bin und mich beim Lesen nicht anstrengen mag.
Dafür wurde mein Durchhaltevermögen nach dem ersten Drittel aber so richtig belohnt.
Die Handlung verdichtet sich zunehmend, die Schreibweise beruhigt sich und alles bündelt sich irgendwie sehr raffiniert und gekonnt zu einer komplexen Einheit und einer wahnsinnig spannenden Geschichte. Jeamy Lee verlangt dem Leser anfangs zwar eine Menge Geduld ab, belohnt ihn dafür aber mit Action, einem intelligenten Plot, ordentlich Tiefgang und einer Menge guter Unterhaltung. Und schließlich fügt sich auch alles zu einem Ganzen zusammen. Das Ende, wenn man das mal so sagen darf, haut richtig rein! Alle Achtung, gut gebrüllt, Herr Lee.
Insgesamt dürfte jeder Splatter-Fan hier voll auf seine Kosten kommen. Es wird reichlich gefoltert und getötet. Diesbezüglich lasse ich nur den Begriff “Menschenversuche” fallen. Den Rest darf der geneigte Horror-Fan sich gerne selbst vorstellen. Nur so viel: schwache Mägen sehen von “Monsterseelen” besser ab.
Fazit:
“Monsterseelen” von Jeamy Lee Ist spannend, blutig, komplex und sehr beklemmend. Der doch sehr anstrengende Anfang führt leider zu einem Pünktchen Abzug, denn da muss man durch, um an das wirklich geniale Herzstück zu gelangen. Insgesamt aber unbedingt lesenswert. Wer sich durchbeißt, wird auf jeden Fall belohnt.